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angebot des Hausmeisters,

sondern auch die Aussage

eines Zweitkläßlers: "Am

Anfang hab' ich das Müsli–

zeug überhaupt nicht an–

gerührt, aber jetzt allmäh–

lich fängt's an, daß es mir

auch schmeckt."

Unbewußt nennt der

Schüler das Hauptziel der

gesamten Aktion: Die Kin–

der sollen langfristig zu

einer bewußten und gesun–

den Ernährungsweise er–

zogen werden. Die Theo–

dor-Eckert-Grundschule in

Deggendorf hat mit der

Umstellung des Pausenver–

kaufs sicher den ersten

Schritt in die richtige Rich–

tung getan.

Erfahrungen m Sachen

"Gesundes

Schulfrüh–

stück" besitzt man auch am

Auchbeim

"gesundenu

Pausenbrot läßt

sich mit ein biB–

chen Phantasie

leichtfür

Abwechslung

sorgen.

wertgebäck, sondern auch

Frischmilch, Trinkjoghurt

und natriumarmes Mine–

ralwasser angeboten. "Die

Idee, die Pausenverpfle–

gung völlig umzustellen,

kam

von

engagierten

Schülern. Und das Schul–

forum griff den Gedanken

begeistert auf", erläutert

Schulleiter Dr. Kormann.

Beim "Kuratorium Schul–

verpflegung" in Ottobrunn

bei München fand man die

notwendige fachliche Be–

ratung, um die Theorie in

die Praxis umsetzen zu

können. Das Interesse der

Eitern und Schüler weckte

man, wie in Deggendorf,

durch lnformationsveran–

staltungen. Dabei wurden

auch hier die letzten Vor–

behalte durch die appetit-

Mie wär's z. B. mal mit einer Scheibe Vollkornbrot, bestrichen mit

:rischkäse, garniert mit Gurken· oder Tomatenscheiben, und

'iner Banane als Nachspeise? •••

Meranier-Gymnasium im

oberfränkischen Lichten–

fels. Seit zwei Jahren hat

man sich der Vollwertkost

verschrieben. Am Pausen–

kiosk wird nicht nur Voll-

18 SCHULE

aktuell

Iich zubereiteten "Probier–

happen" ausgeräumt.

Doch es gab auch Schwie–

rigkeiten: Um Frischmilch

in entsprechenden Klein–

packungen beziehen zu

können, mußte die Schule

die Molkerei wechseln. Die

Umstellung des übrigen

Getränkeangebots erfor–

derte langwierige und zä–

he Verhandlungen mit den

Lieferanten.

Schließlich

war es nötig, sich nach

einer neuen Bäckerei um–

zuschauen, um Vollkorn–

gebäck aus frisch geschro–

teten Körnern anbieten zu

können.

Heute sind diese An–

fangsschwierigkeiten ver–

gessen, die "vollwertige

Pause" hat sich längst eta–

bliert. Rund 240 Packungen

Frischmilch werden derzeit

täglich von den Schülern

bezogen, und die Voll–

kornnußschnecken, Pizza–

oder Müslistangen finden

alle einen Abnehmer. Und

es scheint zu schmecken.

"Die Pizzastangen sind

große Klasse, und der Jo–

ghurt hat total eingeschla–

gen. Im übrigen ist jeder

Großteil der Schüler setzt

auch beim von zu Hause

mitgebrachten Pausenbrot

auf Vollwertkost.

Zum Schluß sei aller–

dings folgendes ange–

merkt: Die vorgestellten

Aktionen der beiden Schu–

len sind sehr begrüßens–

und ·

nachahmenswert.

Dennoch muß man sich im

klaren darüber sein, daß

für eine gesunde Ernäh–

rung der Kinder nicht in er–

ster Linie die Schulen zu–

ständig sind, sondern die

Eitern. Für die -Pausenver–

pflegung heißt das: Kinder

sollten, wenn irgend mög–

lich, das Pausenbrot von zu

Hause mitbekommen.

Mit ein bißchen Phanta–

sie könnte da nicht nur für

eine gesunde, sondern

auch für eine sehr wohl–

schmeckende

Zwischen–

mahlzeit gesorgt werden.

•..

Oder für besonders hungrige Feinschmecker: ein Croissant,

eine Scheibe Leinsamenbrot, bestrichen mit Butter und belegt mit

einer Scheibe Emmentaler. Dazu eine Paprikaschote, in Streifen

geschnitten, und eine Birne. Für den Durst empfiehlt sich Milch.

selbst schuld, wenn er

Wer sich über dieses

die Gesundheit ablehnt", Thema umfassend infor–

meint Thilo aus der Klasse mieren möchte, kann sich

8 c. Dieses Argument über- an die Verbraucherver–

zeugt, auch wenn der eine bände und die Kranken–

oder andere sich manch- kassen wenden. Ansprech–

mal noch ein bißchen mehr partnerfür die Schulen sind

Abwechslung

wünschen die Staatlichen Beratungs-

würde.

stellen für Ernährung und

Ein Blick in den Pausen- Hauswirtschaft der Land–

hof des Meranier-Gymna- wirtschaftsämter und das

siums zeigt, daß sich in der Kuratorium Schulverpfle–

Einstellung der jungen Leu- gung e.V., Auenstr. 6, 8012

te etwas verändert hat: Ein Ottobrunn.