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2 | 2017

Schule & wir

Sache, und zwar noch mehr, als es eure Sache ist.“ Über 100

Briefe hat der Reformator in seiner Zeit in Coburg, von April

bis Oktober 1530, geschrieben und damit am Fortgang des

Reichstags in Augsburg lebhaft Anteil genommen. Dort ver-

fasste der berühmte Gelehrte Philipp Melanchthon, der auch

in Briefkontakt mit Luther stand, das Augsburger Bekennt-

nis. Es enthält die Grundlagen der reformatorischen Lehre.

Am Ende lehnt der Reichstag eine Anerkennung ab.

Neue Ideen

Trotz dieses Rückschlags gewinnt die Reformation

weiter an Boden. In Deutschland entsteht eine neue

christliche Konfession, die letztlich auch – nach vielen

Konflikten – offizielle Akzeptanz findet. Sie ist damit ein

wichtiger Bestandteil des gesamten Veränderungspro-

zesses, der Europa um das Jahr 1500 herum erfasst –

nicht nur im Bereich des Glaubens.

Die Zeit um 1500 ist eine Epoche des Umbruchs und des

Aufbruchs. Die Bayerische Landesausstellung, die noch

bis zum 5. November 2017 in Coburg zu sehen ist, zeigt,

wie die Reformation das Leben der Menschen damals

ganz umfassend prägt, und nimmt dabei alle gesell-

schaftlichen Schichten in den Blick. Ritter kämpfen ihren

letzten Kampf, die Bauern rebellieren, Buchdruck und

Flugschriften bringen neue Ideen in Umlauf.

Bayern und die Reformation

Die Zeit um 1500 ist auch für Bayern eine besonders

prägende Epoche. Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle,

selbst Landeshistoriker, betont: „Die Landes-

ausstellung in Coburg stellt den zentralen

Beitrag des Freistaats zur Luther-Dekade

dar. Besonders Franken –

aber auch Bayern insgesamt

– werden mittlerweile als

ein Zentrum der Geschichte der Reforma-

tion und der katholischen Erneuerung im 16.

und 17. Jahrhundert wahrgenommen. Hier lässt sich

die Geschichte Mitteleuropas in dieser Zeit des Umbruchs

exemplarisch und außergewöhnlich deutlich zeigen.“

TITEL

Dr. Ludwig

Spaenle

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Seit mehr als 30 Jahren kümmert sich das Haus der Bayerischen Geschichte um die Darstellung der bayerischen Landes- geschichte: in alljährlich stattfindenden Landesausstellungen und Wanderausstellungen ebenso wie durch Veröffentli- chungen, Tagungen, Medien und Zeitzeugenprojekte. Es wurde von der Bayerischen Staatsregierung auch mit der Realisierung des Mu- seums der Bayerischen Geschichte in Regensburg beauftragt. i i www.hdbg.de Haus der Bayerischen Geschichte

Neben Martin Luther als Person und der Reformation nimmt auch die

Darstellung des Verhältnisses der Konfessionen breiten Raum ein

Die Große Hofstube auf der Veste Coburg ist ein zentraler Raum

im Ausstellungsrundgang der Landesausstellung. Sie war der

Festsaal der Burg und hat ihre Bauform mit Balkendecke und

Stützpfeilern bis heute bewahrt