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Schule & wir
Sache, und zwar noch mehr, als es eure Sache ist.“ Über 100
Briefe hat der Reformator in seiner Zeit in Coburg, von April
bis Oktober 1530, geschrieben und damit am Fortgang des
Reichstags in Augsburg lebhaft Anteil genommen. Dort ver-
fasste der berühmte Gelehrte Philipp Melanchthon, der auch
in Briefkontakt mit Luther stand, das Augsburger Bekennt-
nis. Es enthält die Grundlagen der reformatorischen Lehre.
Am Ende lehnt der Reichstag eine Anerkennung ab.
Neue Ideen
Trotz dieses Rückschlags gewinnt die Reformation
weiter an Boden. In Deutschland entsteht eine neue
christliche Konfession, die letztlich auch – nach vielen
Konflikten – offizielle Akzeptanz findet. Sie ist damit ein
wichtiger Bestandteil des gesamten Veränderungspro-
zesses, der Europa um das Jahr 1500 herum erfasst –
nicht nur im Bereich des Glaubens.
Die Zeit um 1500 ist eine Epoche des Umbruchs und des
Aufbruchs. Die Bayerische Landesausstellung, die noch
bis zum 5. November 2017 in Coburg zu sehen ist, zeigt,
wie die Reformation das Leben der Menschen damals
ganz umfassend prägt, und nimmt dabei alle gesell-
schaftlichen Schichten in den Blick. Ritter kämpfen ihren
letzten Kampf, die Bauern rebellieren, Buchdruck und
Flugschriften bringen neue Ideen in Umlauf.
Bayern und die Reformation
Die Zeit um 1500 ist auch für Bayern eine besonders
prägende Epoche. Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle,
selbst Landeshistoriker, betont: „Die Landes-
ausstellung in Coburg stellt den zentralen
Beitrag des Freistaats zur Luther-Dekade
dar. Besonders Franken –
aber auch Bayern insgesamt
– werden mittlerweile als
ein Zentrum der Geschichte der Reforma-
tion und der katholischen Erneuerung im 16.
und 17. Jahrhundert wahrgenommen. Hier lässt sich
die Geschichte Mitteleuropas in dieser Zeit des Umbruchs
exemplarisch und außergewöhnlich deutlich zeigen.“
TITEL
Dr. Ludwig
Spaenle
Seit mehr als 30 Jahren kümmert sich das Haus der Bayerischen Geschichte um die Darstellung der bayerischen Landes- geschichte: in alljährlich stattfindenden Landesausstellungen und Wanderausstellungen ebenso wie durch Veröffentli- chungen, Tagungen, Medien und Zeitzeugenprojekte. Es wurde von der Bayerischen Staatsregierung auch mit der Realisierung des Mu- seums der Bayerischen Geschichte in Regensburg beauftragt. i i www.hdbg.de Haus der Bayerischen GeschichteNeben Martin Luther als Person und der Reformation nimmt auch die
Darstellung des Verhältnisses der Konfessionen breiten Raum ein
Die Große Hofstube auf der Veste Coburg ist ein zentraler Raum
im Ausstellungsrundgang der Landesausstellung. Sie war der
Festsaal der Burg und hat ihre Bauform mit Balkendecke und
Stützpfeilern bis heute bewahrt