Die Kitzinger Realschule
entwickelte einen
elektronischen Infostand.
Person' wir zitiert haben,
besteht aus interessierten
Schülern aus der ganzen
Welt, die via Computer und
Telefonleitungen miteinander
kommunizieren. Das Ge–
spräch findet im Rahmen ei–
nes internationalen Projekts
statt, das seinen Ursprung
an amerikanischen Univer–
sitäten hatte. Die Teilneh–
mer sollen in einem
computerunterstützten
Planspiel zu einem wich–
tigen globalen Problem
Stellung beziehen.
Schüler online
Derzeit sind Schüler der
amerikanischen
Windsor
High School, dem französi–
schen Lycee Fustel de Cou–
lances, dem Dante-Gymna–
sium in München und dem
Josef-Hofmiller-Gymnasi-
um in Freising am
weltweiten Meinungs–
austausch beteiligt. „Im
Mittelpunkt steht nicht
vorrangig der Computer
oder die Telekommunikation
als neue Technik", betont
Günther Madsack, neben
Bernhard Schindlbeck Be-
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alctuell
treuer des Projekts in Frei–
sing. „Uns geht es mehr um
die inhaltlichen Aspekte -
bei aller Faszination, die
die technische Seite natür–
lich auch hat."
Um ein entsprechendes
fachliches Niveau zu ge-
währleisten, werden für alle
Teilnehmer Grundinformatio–
nen bereitgestellt. Diese Ar–
beit sowie weitere wichtige
Koordinierungsaufgaben im
Verlauf der Diskussion über–
nimmt das
Centrum für In–
formations- und Sprachver–
arbeitung
an der Universität
München, das das Projekt
in Bayern betreut. Aufgabe
der Schüler ist es, sich wei–
teres Wissen anzueignen,
sich eine eigene Meinung
zu bilden und Ansätze zur
Problemlösung zu formulie–
ren. In mehreren Online-
Konferenzen werden dann
die kontrovers gesehenen
Punkte diskutiert - live! Oh–
ne Zweifel für alle Beteilig–
ten einer der Höhep„mkte in–
nerhalb des jeweiligen The–
menschwerpunktes. Konfe-
renzsprache ist ausschließ–
lich Englisch; deswegen wird
in Freising das Projekt im
Rahmen des Grundkurses
Englische Konversation und
im Leistungskurs Englisch an–
geboten.
Chancen und Risiken
Die Beispiele aus Kitzin–
gen, München und Freising
machen deutlich, daß sich
mit dem Einsatz der neuen
Medien in der Schule das
Unterrichten, zumindest in
Teilbereichen, ändern wird.
In Bayern gibt es deshalb
seit vergangenem Jahr ei–
nen Modellversuch, der
Chancen und Risiken des
„schulischen Einsatzes multi–
medialer interaktiver Syste–
me" (SEMIS) testen soll. Die
Zentralstelle für Computer
im Unterricht in Augsburg
und das Institut für Film und
Bild in Wissenschaft und
Unterricht in München wol–
len herausfinden, wann der
Multimedia-Einsatz
im
Münchner luitpold-Gymnasium
Einsatz von Multimedia sinn–
voll ist und wie damit der
Unterricht bereichert wer–
den kann. Erste Ergebnisse
über dieses Projekt, an dem
fünf Schulen beteiligt sind,
werden noch heuer erwar–
tet. Ein abschließender Be–
richt ist für 1998 geplant.
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