Röteln–
geschädigte
Kinder haben
einen schweren
Lebensweg vor
sich. Sie tra–
gen Leid, das
sich vermelden
ließe.
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DIEROTELN
SINDKEIN
KINDER·
K
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Als harmlose Kin–
derkrankheit sind
Röteln allgemein
bekannt. Wie tük–
kisch sie aber auch
sein können, das
wissen die wenig–
sten. Aufs höchste
gefährdet von die–
sen Viren sind Kin–
der im Mutterleib.
Das rettende Serum
gibt es. Aber die
Empfehlung zur
Schutzimpfung wird
noch viel zu wenig
befolgt. So darf es
nicht weitergehen.
Der dreijährige Jürgen sieht ge–
sund aus. Er spielt mit dem
Ball, klettert auf die Schaukel
und baut im Sandkasten Stra
f
ßen für seinen Fuhrpark. Auf den
ersten Blick ein ganz normales
Kind. Doch der Schein trügt.
Jürgen hat noch nie die Stim–
me seiner Mutter gehört. Er
wird nie das Zwitschern eines
Vogels, das Lachen anderer
Kinder oder einen Ton Musik
vernehmen. Jürgen ist von Ge–
burt an taub.
Der Grund dafür: Seine Mut–
ter war in der Schwangerschaft
an Röteln erkrankt, einer Infek–
tion, die ganz harmlos aussah.
Mit Schnupfen, etwas Fieber
und leichtem Ausschlag klang
sie wie eine Grippe rasch wie–
der ab. Kaum daß sie bemerkt
wurde.
Diese
"harmlose"
Krankheit hatte Jürgen noch vor
seiner Geburt geschädigt. Weil
die Mutter keine Abwehrstoffe
im Blut hatte.
Die zweijährige Anna wird
nie wissen, wie ihre Eitern und