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Thema
Lebrennangel
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ir können vor der
Situation nicht die
Augen verschließen,
auch wenn alle Bundes–
länder das Problem im
Hause haben: Es herrscht
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LehrermangeL Dabei geht
es uns in Bayern noch ver–
hältnismäßig gut. An den
Gymnasien in Nordrhein–
Westfalen fielen im letz–
ten Schuljahr
50 000
Wo–
chenstunden ersatzlos aus,
in Bayern 9000. Immerhin.
Auch bei uns fehlen Leh–
rer, nicht nur an Gymna–
sien. Warum?
ln Bayerns
Gymnasien
und
Realschulen
rollte
eine Schülerlawine: Wuß–
ten Sie, daß wir heute
120 000
Gymnasiasten und
65 000
Realschüler mehr
im land haben als noch
vor zehn Jahren? Immer
mehr junge Menschen
Lehrerzahlen
steigen
stärker als
Schülerzahlen
wollen sich besser bilden,
gehen länger zur Schule.
Das Unterrichtsangebot an
der
Hauptschule
wurde
durch neue Fächer und
Kurse ausgebaut und das
9. Schuljahr eingeführt.
Mehr als
2000
Klassen für
die Betreuung behinderter
Kinder wurden innerhalb
von acht Jahren an den
Sonderschulen
neu einge–
richtet. Neue, weiterfüh–
rende Bildungswege wur–
den angelegt: z. B. mehr
als
60
Fachoberschulen
mit
rund
15000
Schülern; z. B.
36
Fachakademien
für So–
zialpädagogik mit rund
3000 Schülern.
UnserSchaubild auf die–
ser Seite zeigt, wie die
Schülerzahlen gewachsen
sind: in zehn Jahren an
den Volksschulen um
26%.
Das alles bedeutet:
Bayern braucht mehr Leh–
rer als je zuvor. Der Leh–
rermangel heute ist nicht
Ergebnis von Fehlern, von
falschen Weichenstellun–
gen und Rückständigkeit,
sondern im Gegenteil Be–
gleiterscheinung der dyna–
mischen Reformen der
letzten Jahre.
über Lehrermangel kann
man schimpfen. Man kann
ihn nicht gesundbeten.
Man
muß
handeln.