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Messias-Manager

machen mobil

Fortsetzung von Seite 9

ZUM

ABSCHIED

EINE

ROSE

E

inmal

München

und zurück. Eine

kurze Reise. Bald

ist Michael wieder

zu Hause in seinem klei–

nen schwäbischen

Dorf.

Aber der Mutter kommt

er verändert vor.

Der junge Gymnasiast

überreicht ihr eine Rose,

lädt die Mutter ins

Cafe

ein.

Michaels Mutter ist ge–

rührt über ihren wohler–

zogenen Sohn. Aber am

nächsten Morgen findet

sie sein Zimmer leer. Ein

Abschiedsbrief liegt auf

dem Tisch: »Ich habe

michnunfür den Wegzur

»Familie« entschieden.

Bitte glaubt nicht, daß ich

Euch etwas Böses antun

will. Bitte versucht nicht,

. nach mir zu suchen«.

Da begreift die Mutter,

daß dte Rose ein Ab–

schiedsgeschenk

war.

Sechs Wochen vor der

»Mittleren Reife« hatsich

ihr Sohn einerneuen Ju–

gendsekte angeschlossen,

lebt von jetzt an in einer

GruP.pe

junger Leute, die

als dir »wahres Eltern–

paar« einen geschiedenen

Koreaner namens Mun

und seine zweite Frauver–

ehren.

Messias

Nummer

zwei

Mun-Missionare hatten

Michaelerzähltvomwah–

ren Weg Gottes in der

heutigen Zeit, vom zwei–

ten Messias aus Korea

und den »Göttlichen

Prinzipien«, einer neuen

Bibel. Dafür will Michael

jetzt missionieren, darum

brach er alle Brücken

hinter sich ab. Weder

die Briefe seiner Eltern,

noch die Tränen seiner

Freundin, nicht einmal

ein Bittbrief der Schule

ändern diesen Entschluß.

Ein Einzelfall? Leider

nein. Hunderte von El–

tern erleben solche

Kata–

strophen. Denn eine

Woge ·neuer Heilslehren

überschwemmt unsere

Jugend. Nicht nur in

~ayern,

nicht nur in der

Bundesrepublik, sondern

weltweit.

Fernöstliche oder ameri-.

kanische Religions-Im–

portware sucht und findet

Gefolgschaft.

Schüler,

Studenten, Lehrlinge fol–

gen dem Koreaner Mun,

halten ihn für den »Herrn

der Schöpfung«, der per–

sönlich mit Jesus und

Johannes dem Täufer

sprach. Sie schließen sich

im indischen Bettelge–

wand der Krishna-Sekte

an. Sie beten zu einem

17jährigen »Herrn des

Universums«, einem In–

der mit Rolls Royce und

Privatjet Sie bereiten als

»Kinder Gottes« mit

dem

selbsternannten

»

Endzeitpropheten

«

Moses David eine himmli–

sche Revolution vor.

Da ist z.

B.

der hochbe–

gabte Musikstudent

Rai–

ner

K.

Er schließt sich

einem "Guru" an, verläßt

kurz vor dem Examen die

Hochschule, um ganz sei–

ner Sekte zu dienen. Da

ist der

jun~

Angestellte

Dieter S., der aus dem

sdeichenGrund seinegute

I>osition und Kamere

aufgibt. Da ist die junge

Studentin Gisela M. aus

wohlhabendem

Haus.

Nach dem Eintritt in die

Sekte bricht sie ihr Stu–

dium ab, schenkt ihr gan–

zes Vermögen der Sekte.

Abiturient Andreas

A

hat

ein gutes Reifezeugnis

und die Zulassung zum

Studium. In den Ferien

wird er von Mun-Missio-

Im Zeichen der Krishna–

Sekte ziehen auch

deutsche Jungen und

Mädchen bettelnd

durch das Land.