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Asylbewerber und Flüchtlinge – lehramtsübergreifend Lehrkräfte mit dem Erweiterungsfach
„Deutsch als Zweitsprache“ benötigt.
Für die Zeit nach 2025
nehmen die Unsicherheiten in den Annahmen und damit auch in den
Ergebnissen erheblich zu. Für das Jahr 2030 vermag die Prognose weniger eine Aussage
über die tatsächlich eintretende Entwicklung zu treffen, vielmehr liefert sie das Resultat einer
reinen Modellrechnung, die darüber Auskunft gibt, welche Entwicklung unter ganz bestimm-
ten, der Rechnung unterstellten Annahmen eintreten würde.
Bei der Beurteilung der in der Prognose ausgewiesenen Zahlen für den jährlichen Bedarf an
Berufseintritten sind die verschiedenen schon angesprochenen
Unsicherheitsfaktoren
zu
berücksichtigen. So hängt dieser Bedarf in den nächsten Jahren wesentlich davon ab, wie
viele Stellen durch vorübergehende Abgänge frei werden. Abgänge und Wiedereintritte von
Lehrern in den Schuldienst sind wegen der damit verbundenen individuellen Entscheidungen
mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Da sich vor allem junge Lehrkräfte in nennenswer-
tem Umfang beurlauben lassen oder eine Teilzeitbeschäftigung aufnehmen und damit zusätz-
liche Einstellungsmöglichkeiten schaffen, hängt die künftige Zahl der vorübergehenden Ab-
gänge maßgeblich von der Zahl der gegenwärtigen, aber auch der bevorstehenden Neuein-
stellungen ab. Auch muss bedacht werden, dass nach Beendigung der Beurlaubung oder
Teilzeitbeschäftigung den betreffenden Lehrern wieder volle Stellen zur Verfügung gestellt
werden müssen. Hierdurch verringern sich die Einstellungsmöglichkeiten von Lehramtsabsol-
venten, wenn den Rückkehrern nicht mindestens die gleiche Anzahl von Neuanträgen ge-
genübersteht. Durch die weiterhin bestehende Möglichkeit der Altersteilzeit erhöht sich die
Zahl der frei werdenden Stellen. In welchem Umfang jedoch von dieser Möglichkeit Gebrauch
gemacht werden wird, hängt von der Entscheidung des Einzelnen ab und lässt sich daher auf
Basis von Erfahrungswerten lediglich grob abschätzen.
Das Budgetrecht des Parlaments
macht den Vorbehalt notwendig, dass die in dieser
Prognose heute errechneten jährlichen Bedarfszahlen für Berufseintritte mit Rücksicht auf die
Entwicklung der Haushaltslage unter Umständen nicht voll in Einstellungen umgesetzt wer-
den können.
Es zeigt sich, dass die Entwicklung des Lehrerarbeitsmarktes im Prognosezeitraum differen-
ziert gesehen werden muss. Die Einstellungsaussichten werden auch künftig vom angestreb-
ten Lehramt, bei einigen Lehrämtern zusätzlich von der gewählten Fächerkombination bzw.
Fachrichtung, vom Zeitpunkt der Bewerbung und nicht zuletzt von den erreichten Prüfungser-
gebnissen abhängen. So liegen im Bereich der Gymnasien die Erstsemesterzahlen weiterhin
auf zu hohem Niveau. Unterstellt man das gegenwärtige Studienwahlverhalten der Abiturien-
ten auch für die Zukunft, so werden sich hier zu Beginn des nächsten Jahrzehnts noch immer
deutliche Bewerberüberhänge ergeben. In anderen Lehramtsbereichen hingegen wird es zu
Engpässen im Lehrerangebot kommen (Grundschule, Mittelschule, Sonderpädagogik). Ob
diese Entwicklung so eintreten wird, hängt maßgeblich davon ab, wie viele der rund 42 000
Abiturienten, die 2016 die Schulen verlassen werden, ein Lehramtsstudium aufnehmen wer-
den. Die Entscheidung für ein Lehramtsstudium muss daher sorgfältig überlegt werden.