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lergesamtzahl und trotz des Wegfalls der Jahrgangsstufe 13 am Gymnasium ein Lehrkräfte-

zuwachs von rund 7 % zu verzeichnen, so dass die Unterrichtsversorgung seit 2004 kontinu-

ierlich verbessert werden konnte. Seit Beginn des Schülerzahlanstiegs im Jahr 1990 konnten

jährlich zwischen 1 750 und 4 740 junge Lehrkräfte dauerhaft in den staatlichen Schuldienst

übernommen werden.

Von Seiten der Öffentlichkeit besteht großes Interesse an der planmäßigen Umsetzung der

eingeleiteten Reformen (z. B. Ausweitung des Angebots an Ganztagsschulen, Umsetzung der

Maßnahmen zur Inklusion). So werden gemäß Beschluss der Bayerischen Staatsregierung

die Stellen, die aufgrund des weiteren Schülerzahlrückgangs wegfallen würden (so genannte

demografische Rendite), für den Rest der laufenden Legislaturperiode sämtlich im Schulsys-

tem verbleiben. Da für den Zeitraum nach dem Jahr 2018 noch keine haushaltsbezogenen

Festlegungen getroffen sind, besteht insbesondere für die Ergebnisse dieser Prognose, die in

erster Linie die mittel- und längerfristige Einstellungssituation beleuchtet, keine völlige Sicher-

heit. Wegen des verfassungsmäßig verankerten Budgetrechts des Parlaments können au-

ßerdem die in dieser Prognose aufgezeigten Bedarfszahlen keine Vorwegnahme der vom

Landtag zu beschließenden Haushaltszahlen bedeuten und somit auch keine Ansprüche

künftiger Bewerber auf Einstellung in den Staatsdienst begründen. Diese Einschränkung gilt

ebenso für den hier mit eingeschlossenen nichtstaatlichen Bereich.

Die gegenwärtigen Einstellungsverhältnisse dürfen bei der Entscheidung für ein Lehramtsstu-

dium nicht den Ausschlag geben, da vom Abitur bis zum Berufseintritt in der Regel mindes-

tens sechs Jahre vergehen. Über die künftigen Einstellungschancen trifft diese Prognose die

für die einzelnen Schularten aus heutiger Sicht möglichen Aussagen, so dass sie für alle am

Lehrerberuf interessierten Schulabgänger als wertvolle Orientierungshilfe dienen kann.

Für diejenigen Abiturienten, die im Jahr 2016 ein Lehramtsstudium aufnehmen wollen, wer-

den die Aussichten auf eine spätere Anstellung maßgeblich davon abhängen, wie viele Mit-

abiturienten sich für einen entsprechenden Studiengang entscheiden. Basis für die in dieser

Broschüre ausgewiesenen prognostizierten Bewerberzahlen sind die Studienanfänger des

Wintersemesters 2014/15. Maßgabe für die Status-Quo-Rechnung dieser Prognose ist dabei

die derzeitige Studienanfängerquote in einem Lehramtsstudiengang, d. h. der auf die Ge-

samtzahl der Abiturienten bezogene Anteil der betreffenden Studienanfänger.

Der Vergleich von jährlichem Angebot und Bedarf ergibt, dass sich im Bereich der Grund-

schulen, Mittelschulen und Förderschulen in den kommenden Jahren Bewerberengpässe er-

geben werden, so dass sich für aktuelle Studienanfänger ausgesprochen gute Einstellungs-

chancen bieten werden. Als überwiegend positiv sind auch die Beschäftigungsaussichten im

Bereich der beruflichen Schulen einzustufen. An den Realschulen ist mittlerweile eine Trend-

wende zu beobachten: Da die betreffenden Studienanfängerzahlen zuletzt stark zurückge-

gangen sind, wird die Einstellungsquote mittelfristig wieder deutlich ansteigen. Eine weiterhin

ungünstige Einstellungssituation zeichnet sich für Anfänger eines Lehramtsstudiums für

Gymnasien ab: Hier beträgt das derzeitige Lehrerangebot insgesamt noch immer ein Vielfa-

ches des aktuellen Einstellungsbedarfs, so dass die Wartelisten weiter anwachsen. Dabei ist

jedoch zu berücksichtigen, dass diese Aussage vor dem fachrichtungs- bzw. fächerspezifi-

schen Hintergrund differenziert zu sehen ist: Während beispielsweise am Gymnasium auch in

den kommenden Jahren Junglehrer mit den Fächern Physik oder Informatik gute Einstel-