Europawahl am 25. Mai 2014 - page 12-13

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Am 9. Mai 1950 stellte der französische Außenminister Robert Schuman seinen Plan, der zu einer
Basis der Gründung der EU werden sollte, öffentlich vor. Aus diesem Grund wird der Europatag am
9. Mai begangen. Das Foto zeigt die Außenminister der sechs Mitgliedstaaten der EGKS, die aus dem
Schuman-Plan hervorging, 1952 bei einer Konferenz im Quai d’Orsay in Paris; v.l.n.r.: Paul van Zeeland
(Belgien), Joseph Blech (Luxemburg), Joseph Maurice (Belgien), Graf Carlo Sforza (Italien), Robert
Schuman (Frankreich), Konrad Adenauer (Bundesrepublik Deutschland), Dirk Stikker und Jan van den
Brink (Niederlande).
Foto: Amerika Haus – sz-photo
Wie kam es zur Gründung der EU?
Die Beweggründe für die ersten Staaten, Hoheitsrechte abzugeben, lagen vor allem in der
Einsicht in die Notwendigkeit, nach dem Zweiten Weltkrieg eine stabile Friedensordnung
zu etablieren – zunächst in West- und Mitteleuropa, nach dem Ende des Ost-West-Konflikts
auf dem gesamten Kontinent. Anlass für die häufigen Auseinandersetzungen zwischen
Frankreich und Deutschland war oftmals das Ringen um Bodenschätze im Grenzgebiet
gewesen. Im Jahr 1951 haben sechs Länder – darunter Frankreich und die Bundesrepublik
Deutschland – die
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS)
gegründet und
so diesen gefährlichen Konfliktherd beseitigt. Im Jahr 1957 folgte in Rom die Gründung
der
Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
und der
Europäischen Atomgemein-
schaft (Euratom)
. Zehn Jahre später fusionierten diese Gemeinschaften zur
Europäischen
Gemeinschaft (EG)
. Mit der Zeit schlossen sich immer mehr Staaten diesen Europäischen
Gemeinschaften an. Europa entwickelte sich vor allem nach der Überwindung des „Kalten
Krieges“ immer weiter.
Mit dem
Vertrag von Maastricht vom 7. Februar 1992
entstand die
Europäische Union
(EU)
. Diese verband die bestehenden Europäischen Gemeinschaften mit den neuen Feldern
der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik sowie der Zusammenarbeit in den Berei-
chen Justiz und Inneres. Es wurde somit eine neue Struktur mit drei „Säulen“ unter dem
Dach der EU geschaffen. Eine
Wirtschafts- und Währungsunion
wurde bis 1999 schritt-
weise verwirklicht. Ihre Währung ist der EURO. Heute umfasst die EU 28 Mitgliedstaaten
(siehe Karte auf S. 11) und beruht auf einer Reihe von Vertragswerken, deren Grundlage
der EG- sowie der EU-Vertrag sind. Die letzte signifikante Änderung dieser Verträge stellt
der
Vertrag von Lissabon
dar.
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