as im Jahr 2000 in Augsburg
begann, fand am 29. und 30.
April 2002 in Dillingen seinen
vorläufigen Abschluss - der Reigen der
Kongresse zur inneren Schulentwick-
lung.VonWürzburg bis Nürnberg und
Rosenheim, vonWeiden bis Ingolstadt,
Passau und Hof trafen sich Lehrer,
Schüler, Eltern, Experten und Praktiker,
denen die Gestaltung und Erneuerung
der Schulen am Herzen liegt. Rund
22.000 Besucherinnen und Besucher
und etwa 1.600 mitwirkende Schulen –
diese Bilanz zeigt, dass Schulentwick-
lung inzwischen bayernweit einThema
geworden ist.
Großes Engagement und Aufbruchs-
stimmung prägte die Atmosphäre aller
acht Regionalkongresse.Viele wichtige
Kontakte wurden geknüpft oder ver-
tieft, auch über die eigene Schulart hin-
aus. So konnten sich z.B. Lehrer von
Gymnasien am Stand einer Haupt-
oder Berufsschule inspirieren lassen, ein
Realschullehrer sich Impulse imWork-
shop einer Förderschule holen – oder
umgekehrt.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich
die Kongresse vom bunten Marktplatz
der Ideen weiter: Neben eher speziellen
Projekten zeigten viele Schulen auch,
wie sie längerfristige und umfassende
Verbesserungen in Gang gesetzt hatten.
Innere Schulentwicklung, auch das
zeigte die Praxis, zaubert nicht alle Pro-
bleme einfach weg.Aber sie bringt Leh-
rer, Schüler und Eltern einer Schule
dazu, „Gemeinsam auf demWeg“ zu
sein“, wie es das Motto des Regional-
kongresses in Passau zumAusdruck
brachte.
Zwei „rote Fäden“ zogen sich durch
alle Kongresse: Schulentwicklung muss
sich in erster Linie mit der Qualität des
Unterrichts befassen, geht es doch hier
um das Kerngeschäft der Schule. Und:
Schulentwicklung muss bei den
Schülern ankommen und ihren Alltag
spürbar verändern, sonst ist sie nichts
wert.
Wie geht es nun weiter? Es gilt, die
von den Regionalkongressen ausgelöste
Aufbruchsstimmung zu erhalten. Eine
wichtige Rolle wird dabei den Koordi-
natoren für Schulentwicklung und den
Organisationsteams der Regionalkon-
gresse zukommen. Denn jetzt geht es
darum, Schulentwicklung dauerhaft in
der Region zu verankern. Notwendig
ist es vor allem, den Schulen, die sich
auf einen Erneuerungsprozess einlassen
wollen, professionelle Unterstützung
anzubieten – beispielsweise Moderato-
ren,Trainer, Berater, Hilfen für die
Evaluation und Möglichkeiten zur
Supervision.
Um zu testen, welchen Freiraum und
wie viel Selbständigkeit Schulen zu ih-
rerWeiterentwicklung benötigen, startet
außerdem ab kommenden Schuljahr in
ganz Bayern ein Schulversuch: MO-
DUS 21
(Modell Unternehmen Schule)
.
Ausgewählte Schulen, die bereits viel
Erfahrung mit der inneren Schulent-
wicklung haben, können dann noch
mehr selbst in die Hand nehmen. Sie
können beispielsweise die Unterrichts-
stunden eines Jahres flexibel einteilen,
den 45-Minuten-Takt verändern, neue
Methoden der Leistungsmessung erpro-
ben und Lehrerstellen eigenständig be-
setzen. Man darf gespannt sein!
Aufbruch in den Regionen
Innere Schulentwicklung ist mehr als ein Schlagwort.
Davon zeugt die große Resonanz der Regionalkongresse.
Nun muss sich die Begeisterung imAlltag bewähren.
Auf den acht Regional-
kongressen präsentierten
die bayerischen Schulen
eine Fülle innovativer
Ideen.
Professionelle Unterstützung
Schulinnovation
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fotos: rolf poss, erich biebl
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Alle Informationen über die Kongresse
finden sich im Internet unter:
www.km.bayern.de/schulentwicklung/index.htm > Kongresse