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perten“ für den Unterricht anerkennen.Wenn Eltern
einem Lehrer das Gefühl vermitteln, dass sie ihn nicht
als Fachmann ansehen, wird er sich nur auf das Not-
wendigste beschränken. Deshalb sollte amAnfang ei-
nes Gesprächs die Lehrkraft Gelegenheit erhalten, ihre
Sichtweise des Problems darzulegen. Das heißt nicht,
dass Eltern mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten
müssen.Aber Kritik kann man erst dann üben, wenn
man sich die Erläuterungen angehört hat und mit der
Argumentation des Lehrers nicht einverstanden ist.
Wie die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern
funktioniert, dafür sind auch die Lehrkräfte einer
Schule mitverantwortlich.Was können sie zu einer ef-
fektiven Kommunikation mit den Eltern beitragen?
Konfliktfähigkeit
Dass Eltern sich zum Un-
terricht kritisch äußern und Lehrer den Eindruck be-
kommen, ihnen wird in die Arbeit „hineingeredet“,
kommt immer wieder vor. Entscheidend ist die Frage,
wie Lehrkräfte mit diesem „Besserwissen“ der Eltern
umgehen, ob sie es konstruktiv annehmen. Ob sie
konfliktfähig sind, d.h. mit Kritik und einer anderen
Meinung offen und souverän umgehen können.Wer
hier von vornherein abblockt und sich auf seine
„Amtsautorität“ als Lehrer zurückzieht, verhindert je-
den Ansatz einer Kommunikation.
Lassen Sie die Emotionen zu Hause.
Verlieren Sie das Ziel nicht aus den Augen: Es gilt ein Problem zu lösen.
Kämpfen Sie nicht gegen den Lehrer.
Suchen Sie mit ihm gemeinsam nach Lösungen.
Gehen Sie nicht in die Sprechstunde, um es dem Lehrer „mal zu zeigen“.
Vermeiden Sie den Eindruck, dass Sie nichts von ihm halten.
Geben Sie dem Lehrer die Möglichkeit zu Erklärungen.
Verlieren Sie sich nicht in Nebensächlichkeiten.
Erwarten Sie keine „fertigen“ Lösungen.
Versuchen Sie, sich in die Rolle des Lehrers zu versetzen.
10 „Goldene“ Regeln für Eltern
Kommunikation
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Gesprächsführung
In der Sprechstunde er-
fahren Eltern häufig Unangenehmes: Dass ihr Kind im
Unterricht stört, seine Hausaufgaben nicht macht, dass
es mehr lernen muss und an der falschen Schule ist.
Von solchen Botschaften können sich Eltern regel-
recht „erschlagen“ und in ihrem Selbstwert angegrif-
fen fühlen. Darauf sollte sich eine Lehrkraft einstellen
und entsprechend professionell reagieren. Sie sollte
versuchen, sich in die Situation von Eltern hineinzu-
fühlen, Sachlichkeit über Emotionen zu stellen und
das Gespräch in geordneten Bahnen zu halten. Das er-
warten Eltern, das dürfen sie erwarten.
Einfühlungsvermögen
Dass solche
schlechte Nachrichten eine gefühlsmäßige Belastung
darstellen, kennen wir alle. Deshalb kann es immer
wieder vorkommen, dass Eltern und Lehrer diesen
„Schlechte-Nachrichten-Gesprächen“ aus demWeg
gehen. Um dies zu verhindern, ist es ganz besonders
wichtig, wie die Nachrichten übermittelt werden.
Fühlen sich Eltern dabei in ihrer Lage verstanden?
Spüren sie, dass sie gleichwertige Gesprächspartner
sind? Wenn Eltern sie sich vom Lehrer ernst genom-
men und in ihrer Rolle als Eltern akzeptiert fühlen,
kann man das Problem anpacken: Den Sachverhalt
klären, Hilfen gemeinsam ausloten und notwendige
Änderungen vereinbaren.