Schulentwicklungsprogramm - Leitfaden für die schulische Qualitätsentwicklung in Bayern - page 6

Das Schulentwicklungsprogramm (SE-Programm) als Instrument der Qualitätsentwicklung
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Kernbotschaft: Kein Kaltstart bei „Punkt Null“
Bayerische Schulen aller Schularten sind seit Jahren erfolgreich auf dem Weg
einer kontinuierlichen Schulentwicklung. Sie definieren und formulieren Ziele
und Maßnahmen, führen interne Evaluationen durch, setzen Zielvereinbarun-
gen der externen Evaluation um; Schulentwicklung ist für diese Schulen Ta-
gesgeschäft. Jede einzelne Schule tut dies vor dem Hintergrund ihrer eigenen
Bedarfe – es gibt keine bayerische Schulentwicklung im Gleichklang!
Über alle Schulen hinweg gilt jedoch, dass systematische Schulentwicklungs-
arbeit letztlich dem gängigen Qualitätskreislauf folgt.
Aufbau und Ziel des Leitfadens
Der vorliegende Leitfaden kann in seinem Aufbau naturgemäß nicht den je-
weiligen Entwicklungsstand einer Schule zum Ausgang nehmen. Er beschreibt
deshalb die Entwicklung eines Schulentwicklungsprogramms in einer sachlo-
gischen Systematik. Das bedeutet nicht, dass Schulen diesem Ablauf von Be-
ginn an folgen sollen, im Gegenteil: Der Leitfaden möchte ihnen dabei helfen,
vor dem Hintergrund ihrer Ausgangslage, ihrer Erfahrungen und ihrer Rah-
menbedingungen in diesen systematischen Prozess einzusteigen, an welchem
Punkt auch immer. Arbeit am Schulentwicklungsprogramm heißt deshalb im-
mer Weiterarbeit von der jeweiligen schulischen Ausgangssituation aus.
Es geht also nicht um einen Neustart, schon gar nicht um einen Kalt-
start, sondern um eine kontinuierliche Fortsetzung der bisherigen Ar-
beit.
Mittelfristiges Ziel muss es aber sein, diese Arbeit in ein systematisches
Ganzes einzubinden, sie transparent, kalkulierbar und verbindlich zu machen.
Als Antwort auf interne und externe Veränderungen entwickelt sich jede
Schule im Zeitverlauf zielgerichtet weiter, so dass sich die Frage nach dem
„Ob“ einer schulischen Qualitätsentwicklung ohnehin nicht stellt. Im Zentrum
steht vielmehr das „Wie“, nämlich wie
zielgerichtet,
professionell,
motiviert,
nachhaltig
und damit wie erfolgreich alle Beteiligten diesen Entwicklungsprozess gestal-
ten und wie wirksam diese Entwicklungsschritte letztlich die pädagogische Ar-
beit der Schule und die Arbeit in der Schule prägen.
Erfolgreiche und nachhaltige schulische Entwicklungsarbeit setzt dabei Kon-
sens zu
fünf zentralen Thesen
voraus:
I.
Schulische Entwicklungsarbeit ist langfristig nur erfolgreich, wenn sie
klare, von der gesamten Schulgemeinschaft getragene und realis-
tische Ziele
verfolgt.
II. Schulische Entwicklungsarbeit setzt eine
Reflexion der individuellen Ar-
beit der einzelnen Lehrkraft und der gesamtschulischen Arbeit
voraus.
Schulentwicklung
braucht Konsens
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