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Regionalisierte Schüler- und Absolventenprognose 2017

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Im Allgemeinen werden als Basis für die Vorausberechnung der Schülerzahlen in den

höheren Jahr-

gangsstufen

ausschließlich die Ergebnisse der amtlichen Schulstatistik verwendet. Die Quoten für

den Prognosezeitraum orientieren sich dabei in der Regel an den Ist-Quoten der letzten Jahre.

Status-quo-Rechnungen, bei denen die Quoten für den Prognosezeitraum imWesentlichen an den Ist-

Werten der letzten Jahre ausgerichtet sind, führen zwar häufig nicht zu Prognoseergebnissen, die von

der späteren Entwicklung in vollem Umfang bestätigt werden, doch lassen sie deutlich erkennen, wo-

hin die Entwicklung bei Fortdauer der derzeitigen Verhältnisse führen wird. Sie bieten insofern eine

wichtige Grundlage für die Beratung und Entscheidung über eventuell zu treffende Kurskorrekturen. In

jedem Fall ist es für eine Prognose unabdingbar, dass die dabei unterstellten Annahmen klar erkenn-

bar sind.

Die Schülerzahlen der beruflichen Schulen werden auf Basis der Schulabgängerzahlen der allgemein

bildenden Schulen errechnet. Der Zugang zu den beruflichen Schulen unterliegt wesentlich auch kon-

junkturellen Einflüssen. Abweichungen vom gegenwärtigen Übertrittsverhalten werden auch hier nur

unterstellt, wenn begründeter Anlass für eine solche Annahme besteht.

Die

Absolventenzahlen

werden hauptsächlich aus den Schülerzahlen der Abgangsklassen prognos-

tiziert. Auch hier kann mit konstanten Quoten gearbeitet werden, zumal sich diese mehrheitlich in den

letzten Jahren stabilisiert haben.

4. EINFLUSSGRÖSSEN UND UNSICHERHEITSFAKTOREN

Die bei der Prognose zugrunde gelegten Annahmen sind mit einer Reihe nicht behebbarer Unsicher-

heiten behaftet.

An erster Stelle ist hier die Ungewissheit über die künftige

Bevölkerungsentwicklung

zu nennen.

Allein dieser Komplex umfasst vier Einzelprobleme, die stichwortartig genannt seien:

- die weitere Entwicklung der Geburtenrate:

Die Zahl der Geburten hängt nicht nur von der absoluten Zahl der im Elternalter stehenden Ein-

wohner ab, sondern wesentlich auch von der sogenannten Geburtenrate. Diese lässt sich z. B.

ausdrücken durch die Anzahl der Lebendgeborenen bezogen auf 1000 Frauen im Alter zwischen

15 und unter 50 Jahren. Der Umfang möglicher Schwankungen wird deutlich, wenn man an den

starken Geburtenrückgang um rund 43 % in der Zeit von 1964 bis 1978 denkt.

- die Entwicklung der Ausländerzahlen:

Sie wird beeinflusst durch Zuwanderungen (gegenwärtig insbesondere durch den Zustrom von

Asylbewerbern und Flüchtlingen, aber auch durch das Inkrafttreten der völligen Arbeitnehmerfrei-

zügigkeit im Rahmen der EU-Osterweiterung), Abwanderungen wie auch durch Veränderungen im

generativen Verhalten der Ausländer, die sich hinsichtlich ihrer Kinderzahl in den letzten Jahren

stark der heimischen Bevölkerung angepasst haben.

- die weitere Entwicklung des Zuzugs von Aussiedlern,

- die Entwicklung der Wanderungsbewegung der deutschen Bevölkerung zwischen Bayern und den

anderen alten und neuen Ländern der Bundesrepublik.