Regionalisierte Schüler- und Absolventenprognose 2017
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EINLEITUNG
1. VORBEMERKUNG
Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst führt jährlich eine
Prognoserechnung zur Abschätzung der künftigen Schüler- und Absolventenzahlen durch. Die Ergeb-
nisse der jährlichen Fortschreibung stellen eine wichtige Grundlage für die Ermittlung des Lehrerbe-
darfs, für die Schulplanung und die Studentenprognose dar. Außerhalb des Bildungswesens ist die
Vorausberechnung von Schüler- und Absolventenzahlen vor allem für Untersuchungen und Planungen
im Bereich des Arbeitsmarkts und der Wirtschaft von Bedeutung. Wegen der großen Nachfrage, die
die hiesigen Prognoseergebnisse gefunden haben, werden sie allen interessierten Stellen imRahmen
der Veröffentlichungsreihe "Bildungsstatistik" zur Verfügung gestellt.
Viele Entwicklungen, die das Schulwesen nachhaltig beeinflussen, vollziehen sich in größeren Zeitab-
schnitten: Bei einem Lehramtsstudenten vergehen vom Abitur bis zum Berufseintritt etwa sechs bis
neun Jahre, vor allem wenn auch noch Freiwilligendienst geleistet wird. Rund 20 Jahre umspannt der
Zeitraum, der bei einem Schüler zwischen Geburt und Abitur liegt. Die Dienstzeit eines Lehrers von
der Anstellung bis zum Eintritt in den Ruhestand beträgt sogar bis zu 40 Jahre. Diese langen Zeit-
spannen machen einen weitreichenden Blick in die Zukunft einerseits erforderlich, andererseits aber
auch möglich: Die Schulanfänger bis zum Jahr 2022 sind heute bereits geboren, ebenso die Abiturien-
tinnen und Abiturienten, die bis zum Jahr 2034 die Schule verlassen werden. Selbst für die noch ferne-
re Zukunft lassen sich bereits jetzt plausible Aussagen treffen: Mit Blick auf die für eine Elternschaft in
Frage kommende Altersgruppe ist zu erwarten, dass die Zahl der Geburten in den kommenden Jahren
leicht ansteigen wird; so hing beispielsweise der Tiefststand der Geburtenzahl im Jahr 2011 wesent-
lich mit dem Geburtenminimum im Jahr 1978 zusammen. Die künftige Geburtenzunahme wirkt sich mit
entsprechender zeitlicher Verzögerung auf die Schülerzahlen der einzelnen Schularten aus.
In den kommenden Jahren ist nicht nur bei den Schülerzahlen mit größeren Veränderungen zu rech-
nen. Damit beispielsweise der künftige Lehrerbedarf rechtzeitig abgeschätzt werden kann, die Abitu-
rienten bei ihrer Studien- und Berufswahl hinsichtlich der Chancen möglichst gut beraten werden kön-
nen und schließlich die Schul- und Hochschulplanung von realistischen Voraussetzungen ausgehen
können, werden die Ergebnisse der Vorausberechnung bis zum Jahr 2030 veröffentlicht.
Natürlich darf die Treffsicherheit solch langfristiger Prognosen nicht überbewertet werden. Wegen der
Vielzahl von nicht behebbaren Unsicherheiten bei den zugrunde gelegten Annahmen verliert die
Rechnung, je weiter sie über den Zeitraum der nächsten fünf bis zehn Jahre hinausreicht, zunehmend
die Bedeutung einer Voraussage der später tatsächlich eintretenden Verhältnisse und nimmt immer
mehr den Charakter einer Modellrechnung an. Trotzdem bildet das Prognoseergebnis eine wichtige
Planungsgrundlage; es beschreibt eine Entwicklung, wie sie unter den getroffenen Annahmen zu er-
warten ist. Um die Unsicherheiten, mit denen die verschiedenen Annahmen behaftet sind, möglichst
gering zu halten, werden die Modellstruktur, die Basisdaten und die angenommenen Quoten jährlich
an der jüngsten Entwicklung überprüft und erforderlichenfalls angepasst.
Abweichungen von den Ergebnissen der Vorjahresrechnung liegen darin begründet, dass sich unter
Berücksichtigung der im Vergleich zum Jahr 2015 deutlich geringeren Flüchtlingszahlen, aber auch
durch schulstrukturelle Veränderungen (Beschluss der Einführung eines grundständig neunjährigen