Schüler- und Absolventenprognose 2017 für den Freistaat Bayern
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Die Zahl der
Schüler an allgemein bildenden Schulen
(in dieser Beschreibung einschließlich der
Wirtschaftsschulen) hat nach dem Erreichen des tiefsten Standes von etwas über 1,17 Millionen im
Schuljahr 1988/89 bis zum Schuljahr 2004/05 auf gut 1,47 Millionen zugenommen und damit ihr
Maximum erreicht. Seither ist sie rückläufig und wird unter den Annahmen der Prognoserechnung
bis zum Jahr 2018 zurückgehen auf 1,26 Millionen Schüler. Anschließend wird sie kontinuierlich
zunehmen und am Prognosehorizont im Jahr 2030 rund 1,43 Millionen betragen.
Wie die Grafik auf der vorherigen Seite zeigt, verläuft die hier beschriebene Entwicklung bei den
meisten Schularten entsprechend: Der Geburtenrückgang zwischen 1964 und 1978 bedingte eine
Abnahme der Schülerzahlen, wobei der jeweilige Tiefststand wegen des unterschiedlichen Durch-
schnittsalters der Schüler in den einzelnen Schularten zeitlich versetzt zwischen 1985 und 1991
erreicht wurde. Darauf folgt jeweils ein etwa 15 Jahre anhaltender, in erster Linie durch die von
1978 bis 1990 um über 28 % gestiegenen Geburtenzahlen verursachter Anstieg der Schülerzah-
len, der durch Zuwanderungen, strukturelle Maßnahmen (flächendeckende Einführung der sechs-
stufigen Realschule) sowie Änderungen im Bildungsverhalten (verstärkter Zustrom zu Realschule
und Gymnasium) teilweise noch verlängert und verstärkt wurde. An der Realschule wurde das
Schülermaximum im Schuljahr 2011/12 erreicht; dieses betrug mehr als das Doppelte des Tiefst-
werts im Schuljahr 1989/90. Am Gymnasium nahm die Schülerzahl ihren Höchststand im Schuljahr
2010/11 an; das Minimum des Schuljahres 1989/90 wurde dabei um 44 % übertroffen. Bei den
Grundschulen wurde die größte Schülerzahl, die 31 % über dem niedrigsten Stand (1985/86) lag,
bereits im Schuljahr 1998/99 erreicht. Im Bereich der Hauptschulen war das Schülermaximum im
Schuljahr 2000/01 zu verzeichnen; es lag um 17 % über dem Tiefstwert des Schuljahres 1989/90.
Mit 104 952 Abc-Schützen (an Grundschulen, Freien Waldorfschulen und Volksschulen zur son-
derpädagogischen Förderung) hat die
Schulanfängerzahl
1985 einen Tiefpunkt durchlaufen. Der
anschließende Anstieg hat im Schuljahr 1997/98 mit 143 833 Einschulungen seinen Höhepunkt
erreicht. Obwohl ab dem Schuljahr 2005/06 mit der sukzessiven Vorverlegung des Einschulungs-
termins dem demografisch bedingten Rückgang entgegengewirkt wurde, ging die Schulanfänger-
zahl bis zum Jahr 2009 auf 114 710 zurück. Zum Schuljahr 2010/11 lag die Zahl der Einschulun-
gen durch die Rückverlegung des Einschulungsstichtags vom 30. November auf den
30. September erstmals seit 1985 unter 110 000. Zwei Jahre später erreichte sie mit 106 556 ei-
nen Tiefststand, der nur knapp über dem des Jahres 1985 lag. Im Jahr 2016 lag die Zahl der
Schulanfänger bei 111 936, mittelfristig ist mit einem spürbaren Anstieg zu rechnen: So wird schon
zu Beginn des nächsten Jahrzehnts eine Schulanfängerzahl von knapp 124 000 erwartet.
An der
Grundschule
war der seit dem Schuljahr 1972/73 zu verzeichnende Rückgang der Schü-
lerzahlen 1985/86 (411 627 Schüler) beendet. Der anschließende Anstieg erreichte im Schuljahr
1998/99 mit 540 457 Kindern einen Höhepunkt. Diese Zahl wurde letztmals im Schuljahr 1978/79
übertroffen. 1999 setzte ein Rückgang der Schülerzahl ein, der auch durch die Zunahme infolge
der Vorverlegung des Einschulungstermins in keinem Jahr kompensiert werden konnte. Im Schul-
jahr 2013/14 lag die Zahl der Kinder an der Grundschule bei 417 020 und hat dabei einen Tiefst-
stand erreicht. Zuletzt waren wieder Zuwächse zu verzeichnen (2016/17: 432 189), insbesondere
aufgrund zunehmender Zuzüge aus dem Ausland wird die Zahl der Grundschüler in den kommen-
den Jahren weiter ansteigen und bereits gegen Ende dieses Jahrzehnts bei rund 450 000 liegen.
Zum Prognosehorizont hin wird eine Stabilisierung bei gut 485 000 Schülern erwartet.