Schulversuch Flexible Grundschule - Dokumentation, Ergebnisse, Emfpehlungen für die Praxis - page 112

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3.4.3 Einschätzungsbögen
Für das Lernentwicklungsgespräch werden Ein-
schätzungsbögen in vier Versionen
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genutzt:
1. Selbsteinschätzungsbogen für Schulanfän-
gerinnen und -anfänger (Abb. 65), alternativ
Lernlandkarten (Abb. 64)
2. Selbsteinschätzungsbogen für ältere Schüle-
rinnen und Schüler der Eingangsstufe, alter-
nativ Lernlandkarten
3. Einschätzungsbogen für Schulanfängerin-
nen und -anfänger, den die Lehrkraft ausfüllt
(Abb. 66)
4. Einschätzungsbogen für die älteren Schülerin-
nen und Schüler der Eingangsstufe, den die
Lehrkraft ausfüllt
Aufbau und Inhalte aller Bögen korrespondie-
ren mit dem Zeugnisformular. Die Formulierun-
gen für die einzelnen Fächer bzw. Fachbereiche
sind beim Selbsteinschätzungsbogen in einer für
Kinder verständlichen Sprache gefasst. Der Ein-
schätzungsbogen, den die Lehrkraft ausfüllt, wird
einer fachlicheren Ausdrucksweise gerecht.
Die Eintragungen im Einschätzungsbogen er-
folgen von der Lehrkraft unter Einbezug aller
Schülerbeobachtungen und Lernzielkontrollen;
auch Einschätzungen der Fachlehrkräfte (Wer-
ken und Gestalten, Religionslehre, Ethik, Sport
etc.) werden berücksichtigt. Aussagen über das
Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten treffen Lehr-
kräfte auf der Grundlage der im Kollegium verein-
barten kompetenzorientierten Formulierungen.
Damit wird eine möglichst große Objektivität bei
der Auswahl und Gewichtung einzelner vergleich-
barer Kompetenzen gesichert. Formulierungen
bleiben auch im Falle eines Wechsels der Lehr-
kraft gleich.
Der Einschätzungsbogen erfüllt mehrere Funk-
tionen:
Er ermöglicht durch einen Blick auf die Position
der Kreuze im Bogen eine rasche erste Orien-
tierung über den Leistungsstand des Kindes.
Er informiert insbesondere die Eltern, aber
auch die Schülerinnen und Schüler transparent
über die in der Eingangsstufe erwarteten Kom-
petenzen.
Er ist Grundlage für das Lernentwicklungsge-
spräch. Im Dialog mit Schulkind und Eltern
setzt die Lehrkraft Schwerpunkte und geht
v. a. auf die besonderen Stärken und Schwä-
chen des Kindes ein. Auch der Vergleich der
Beobachtungen im Einschätzungsbogen der
Lehrkraft mit denen im Selbsteinschätzungs-
bogen des Kindes kann Gesprächsanlass bzw.
-gegenstand sein.
Um den Dialogcharakter zu unterstreichen,
sind Selbsteinschätzungsbogen und Lernland-
karten mit Ich-Formulierungen gestaltet. Der
Bogen, den die Lehrkraft ausfüllt, enthält Aus-
sagen mit Du-Formulierungen. Damit leicht Be-
zug zwischen dem Lernentwicklungsgespräch im
Februar und den Aussagen im Jahreszeugnis im
Juli hergestellt werden kann, ist es ratsam, auch
im Text des Jahreszeugnisses Du-Formulierungen
zu verwenden. Somit wird das Kind als Adressat
verstärkt angesprochen, zudem wird die Zeugnis-
sprache kindgemäßer.
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