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E

Selbständiges Lernen

muss ein Kind erst ler-

nen. Dies dauert länger,

als man denkt.

Nach dem Übertritt an

eine weiterführende

Schule entpuppt sich die

Selbständigkeit der Kinder

oft als Schein: Sie mussten

nie wirklich intensiv ler-

nen. Daneben gibt es wei-

tere Gründe für man-

gelnde Selbständigkeit,

z.B.: Aufmerksamkeitsde-

fizitsyndrom (ADS), uner-

füllte Beziehungswünsche

im Hinblick auf die Eltern,

Geschwisterrivalität oder

seelische Belastungen.

Um ein Kind zu selb-

ständigem Lernen zu er-

ziehen, muss man in klei-

nen Schritten vorgehen.

Eltern sollen keine Nach-

hilfelehrer sein, aber Be-

rater dafür, wie man Ler-

nen organisiert.

Ein paar Beispiele:

• Fragen zum Stoff nicht

einfach beantworten, son-

dern mit dem Kind über-

legen, wo es nachschauen

kann: im Schulheft, Schul-

buch, Lexikon oder Nach-

hilfebuch.

• Dem Kind bei einer Auf-

gabe, die es nicht bewäl-

tigt, einen Teilschritt wei-

terhelfen - nicht mehr.

• Einen Plan zur Schulauf-

gabenvorbereitung erstel-

len; später soll das Kind

ihn selbst entwerfen.

• Bei Problemen z.B. mit

dem Lernen von Voka-

beln: Lernhilfebuch besor-

gen und zusammen mit

dem Kind nach besseren

Methoden suchen.

Schulpsychologe

Thema heute:

Alexander Geist

Oberstudienrat

staatlicher Schulpsychologe

Noch drei Tipps:

Wirksamer als Tadel

ist es, die Fortschritte zu

loben.

Den Streit Eltern-Kind

kann man reduzieren,

wenn man sich vom Kind

eher als Berater engagie-

ren lässt, statt als Kon-

trolleur aufzutreten.

Erziehung zur Selb-

ständigkeit ist aufwän-

dig. Ein Kind einfach nur

sich selbst zu überlas-

sen, ist kein guter Weg.

Die meisten sind damit

überfordert.

Selbständiges

Lernen

Viele Anregungen für

gezielte Maßnahmen

gegen Mobbing findet

man auf der Internetseite:

http://mobbingzirkel.emp

.

paed.uni-muenchen.de

oder in folgendem Buch:

Dan Olweus (2003):

Gewalt in der Schule, Bern

DieVerhaltensmuster und

falschenWerte, die die

Mobbing-Täter in der

Klasse etabliert haben, las-

sen sich in der Regel nur

durch das Eingreifen

Erwachsener aufbrechen.

Klare Sanktionen für kon-

kreteVorfälle sind zwar

notwendig; allerdings

führen Einzelaktionen oder

schnelle Standpauken meist

nicht zu einem nachhalti-

gen Erfolg.

Bei Gesprächen mit der

Klasse sollte es nicht um

die Person des Opfers

gehen, sondern um das

falscheVerhalten an sich:

Mobbing ist immer inak-

zeptabel, egal um welche

Schülerin oder welchen

Schüler es sich handelt.

Um Mobbing in einer

Klasse dauerhaft zu ächten,

sind Maßnahmen wie Rol-

lenspiele, das Erarbeiten

von Klassenregeln oder

ein gemeinsames pädago-

gischesWochenende hilf-

reich.

Für Lehrer

In EZ Nr. 2/04 berichte-

ten wir im Artikel „Das

System der Schikane“

über die Mechanismen

bei Mobbing unter

Schülern. Auf Leser-

wunsch stellen wir noch

einmal praktische Rat-

schläge zusammen:

Wenden Sie sich an eine

Vertrauensperson in der

Schule - Klassenlehrer,

Schulleiter, Schulpsycholo-

gen oderVertrauenslehrer.

Sammeln Sie möglichst

viele Fakten:Wie sehen die

Schikanen aus?Wie oft und

seit wann finden sie statt?

Wer ist daran beteiligt?

Bleiben Sie im Gespräch

mit der Lehrkraft sachlich,

aber achten Sie darauf, dass

weitere konkrete Schritte

vereinbart werden.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr

Kind immer wieder Mög-

lichkeiten zur Entspannung

findet. Es muss nicht bei

jedem Gespräch dabei sein.

Mobbing

Für Eltern

fotos: getty, privat

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