darum, dem Jugendlichen die Willens–
kraft zu vermitteln, 'Nein' zum Konsum
jeglicher Art von Drogen zu sagen.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen
vor allem die Erwachsenen mit gutem
Beispiel vorangehen. Daher dürfen
bayerische Lehrer seit
1990
in den
Bereichen der Schule, die für Schüler
regelmäßig zugänglich sind, nicht
rauchen . Und auch den Schülern ist
dies an den allgemeinbildenden Schu–
len zunächst einmal generell unter–
sagt. Nur in der Schulordnung für die
Gymnasien wird das Verbot durch
den folgenden Satz ergänzt: "Schü–
lern der Jahrgangsstufen
12
und
13
kann jedoch durch Beschluß des
Das Rauchverbot
ist oft sehr schwer zu
überwachen.
Schulforums außerhalb des Unterrichts
das Rauchen in bestimmten, nicht dem
Unterricht dienenden Räumen erlaubt
werden."
Ob von dieser Möglichkeit
Gebrauch gemacht wird,
liegt somit in der Hand eines
Gremiums, in dem unter dem
Vorsitz des Schulleiters Eitern,
Schüler und Lehrer gleichbe–
rechtigt vertreten sind . Nach
einer Umfrage des Kultusmini–
steriums war vor einigen Jah–
ren an
294
von
374
Gymna–
sien für Kollegiaten eine soge–
nannte 'Raucherecke' einge–
richtet. Als Grund gaben die
Schulleiter an, daß Verbote
nur schwer zu überwachen und bei
Kontrollen in den Toiletten peinliche
Szenen an der Tagesordnung wären.
Wie eine neuerliche, stichprobenartige
Befragung zeigte, hat sich in den ver–
gangenen Jahren dennoch eine gan–
ze Reihe von -Schulforenfür ein Rauch–
verbot entsch ieden. An anderen baye–
rischen Gymnasien wiederum scheint
die offiziell zugelassene 'Raucherecke'
weiterhin das kleinere Übel zu sein .
Allerdings eines, das man nicht gerne
sieht.
Denn häufig werden aus jugendli–
chen Gelegenheitsrauchern erwachse–
ne Gewohnheitsraucher. Wie schwer
es diesen fällt, auch wenn der Arzt es
dringend fordert, auf die Zigarette zu
verzichten, davon kann Dr. Pol Bölcs–
kei ein Lied singen. Der Vorstand des
Instituts für vorbeugende Lungenheil–
kunde am Klinikum Nürnberg hat
über viele Jahre hinweg die Erfahrung
gemacht, daß es "unendlich viel Zeit,
Mühe und Geld kostet, langjährige
Raucher zu entwöhnen." Um es erst gar
nicht soweit kommen zu lassen, ent–
wickelte der Mediziner zusammen mit
seinen Kollegen ein Programm für Kin–
der und Jugendliche, mit dessen Hilfe
diesen bereits von klein auf der Wert
der Gesundheit nahegebracht wird.
Ergebnis ist die vielversprechende
Aktion 'KLASSE
2000-
rauchfrei', die
im März
1992
gestartet wurde. Das
Konzept setzt in der Grundschule bei
den Abc-Schützen an und soll die
Schüler bis zu;; Alter von 16 Jahren
begleiten. Die Kinder werden dabei
in speziellen Unterrichtseinheiten von
Fachleuten aus den Bereichen Erzie–
hung, Medizin und Wissenschaft auf
spielerische Weise mit Themen wie
Im Rahmen der Aktion
'~SE
2000 • rauchfrei'
wird
auch
die Lungenleistung gemessen.
'Atmung' und 'Ernährung' vertraut ge–
macht und erfahren so, welchen ho–
hen Wert Gesundheit hat. Zudem sol–
len sie den verantwortlichen Umgang
mit Genußmitteln und die Fähigkeit, in
Verführungssituationen 'Nein' zu sa–
gen, lernen. Inzwischen beteiligen
sich in Bayern über
300
erste und
zweite Klassen an der Aktion. Und
viele weitere stehen auf der Warteli–
ste. Ein kleiner Hoffnungsschimmer,
das gesteckte Ziel, die rauchfreie
Klasse, in Zukunft zu erreichen .
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SCHULE
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