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wechslungsreiches Programm
zusammengestellt hatte: ei–
ne Woche Schule und Be–
triebsbesichtigungen, ge–
folgt von 14 Tagen Prakti–
kum in verschiedenen
Hotels der Region.
Unumstrittener Hö–
hepunkt der ersten
Woche war das Zu–
bereiten eines fränki–
schen Menüs in der
Gastronomieküche
der Berufsschule. Un–
ter Anleitung von
Fachlehrer Volker Kap–
pes wurde geschnip–
pelt, geraspelt und ge–
rührt. Und viel gelacht,
vor allem auf französi-
scher Seite, angesichts der
Merkwürdigkeiten, die da
herzustellen waren: Leber–
knödel, Kartoffelpuffer, bay–
risches Kraut.. . Nachdem
man zu diesem Festessen
auch die Honoratioren der
Stadt eingeladen hatte,
strengten sich alle ganz be–
sonders an.
Die Finanzierung des ge–
samten · Austausches, ein–
schließlich des schulisch-kul–
turellen Begleitprogramms,
wurde vom deutsch-franzö–
sischen Sekretariat in Saar–
brücken übernommen. Für
die Unterbringung und Ver–
pflegung der Schüler kam
der jeweilige Betrieb auf, in
dem das Praktikum absol–
viert wurde.
Den Austausch mit den
anderen EU-Staa–
ten fördert die Eu–
ropäische Union
im Rahmen ihrer
PETRA- und UN–
GUA-Programme;
für letztere stellt auch das
bayerische Kultusministeri–
um Finanzmittel bereit. Die
Gelder können allerdings
nur in Anspruch genommen
werden, wenn bestimmte
Voraussetzungen erfüllt sind.
So müssen z.B. die Schullei–
ter fachliche, pädagogische
und organisatorische Fra–
gen im Vorfeld sorgfältig
absprechen. Darüber hin–
aus sollen die Teilnehmer
sprachlich auf den Besuch
im Gastland vorbereitet
werden.
Hier liegt eine der Haupt–
schwierigkeiten bei der Pla–
nung eines solchen Projekts,
denn die Lehrlinge kommen
Beim Taschelecken
nimmt
es Monsieur
Guillaume, der
französische Lehrer,
besonders genau.
in der Regel nur an einem
Tag pro Woche
in die Berufsschule.
Um nun alle, die
sich für einen Aus–
tausch gemeldet ha–
ben, zeitlich unter einen Hut
zu bringen, ist schon einiges
Organisationstalent gefragt.
Ein weiteres Problem be–
trifft die Koordination mit
den Ausbildungsbetrieben.
"Interessierte Schüler
hätte ich mehr als
genug", sagt Schul–
leiter Werner Fied–
ler. "Aber manche
Betriebe
können
oder wollen halt nicht drei
Wochen auf ihren Lehrling
verzichten."
Auf der anderen Seite ist
es für dieJugendlichen zwei–
fellos ein Gewinn, während
der Lehrzeit einmal auslän–
dischen Kollegen über die
Schulter zu schauen. Denn
die dabei gesammelten Er–
fahrungen wirken sich in je–
dem Fall positiv auf die be–
ruflichen Chancen aus. Dar–
über hinaus trägt dieser
Blick über den eigenen Tel–
lerrand dazu bei, daß
Sprachbarrieren und kultu–
relle Vorbehalte abgebaut
werden und Europa wieder
ein Stückehen mehr zusam–
menwächst.
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