Zwischenbericht 2018 – „MINTerAKTIV – Mit Erfolg zumMINT-Abschluss in Bayern“
27
4.4 Wirtschaft 4.0 – Digitale Transformation
Zielsetzung
In der Wirtschaft 4.0 verzahnt sich die Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik
sowie Logistik. Dies ermöglicht ein Höchstmaß an Flexibilität mit Blick auf maßgeschneiderte Produkte nach
individuellen Kundenwünschen, Produktivität, sowie schnelle Innovationszyklen und effizienten Ressourcen-
verbrauch.
Für Bayern mit einem vergleichsweise hohen Anteil fertigungstechnischer Wertschöpfung ist es wichtig, dass
die Umstellung der Unternehmen auf Wirtschaft 4.0 gelingt. Dadurch könnte die Wettbewerbsfähigkeit der
Unternehmen mit ihren Zulieferbetrieben gesichert werden. In diesem Zusammenhang ist ein optimales
Zusammenwirken von Mensch, Technik und Organisation Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Einführung
neuer, digital vernetzter Prozesse.
Die künftigen Anforderungen an die Arbeitskräfte werden sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette
verändern, so dass eine Anpassung der Qualifikationen unabdingbar ist. Bei der praxisnahen Ausbildung der
benötigten Fachkräfte kommt insbesondere den Berufsschulen in engem Schulterschluss mit den Kammern
und der Wirtschaft eine tragende Rolle zu. Die im Zusammenhang mit Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 ent-
stehenden Anforderungen an die Auszubildenden führen u.a. zu einem intensiveren Lernen an technischen
Geräten und zu einer höheren Spezialisierung innerhalb einzelner Berufe. Für die Vermittlung der fachlichen
Lerninhalte sind prozessorientierte Ausstattungen (Anlagen auf der Basis realer Industriestandards) und weiter-
qualifiziertes Lehrpersonal an bayerischen Berufsschulen notwendig.
Wirtschaft 4.0 ist ein junges Feld in stetigem Wandel, dessen volle und langfristige Auswirkungen sich noch
nicht abschließend beurteilen lassen. Ihm muss sich auch die Region widmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben
und Fachkräfte zu binden. Die Ziele und damit verbundenen Chancen kann weder ein Betrieb alleine erreichen,
noch kann eine Schule oder Hochschule dies isoliert für sich beanspruchen. Vielmehr könnte die Region mit einer
Verknüpfung der Anstrengungen von Schulen/Berufsschulen, Hochschulen (in Forschung und Lehre), Kammern
und Betrieben zu einem „Innovations-Cluster“ wachsen und so ihren Beitrag zur Förderung und Stärkung der
wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven in der Region leisten. Gerade die „kurzen Wege“ in der Region können
dabei den rasanten Veränderungen in Fertigungs- und Dienstleistungsprozessen Rechnung tragen, z.B. in einer
kontinuierlichen Abstimmung der Ausbildung junger Menschen mit den Bedürfnissen, Möglichkeiten, der vor-
handenen IT-Infrastruktur und der Expertise der Region und insbesondere der dort ansässigen Betriebe.