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VORWORT

Für uns alle wird es immer wichtiger, Zugang zu Infor-

mationen zu haben und Angebote im World Wide Web

nutzen zu können. E-Goverment, Arbeitswelt 4.0 sowie

Informations- oder Wissensgesellschaft sind Schlag-

worte, die die Bedeutung des Internets belegen.

Mindestens genauso wichtig wie das Erscheinen der

Broschüre ist für mich der Prozess, in dem diese

Broschüre entstanden ist. Denn die Art und Weise des

Entstehens zeigt ganz deutlich: Inklusion ist ein Gewinn für alle!

Im Projekt-Team haben Kolleginnen und Kollegen mit und ohne Behinderung

zusammengearbeitet, darunter ein Mitarbeiter, der von Geburt an blind ist.

Kernziel des Projektes war der Relaunch der Webseite:

studieren-in-bayern.de

.

Dass diese Webseite umfassend barrierefrei zur Verfügung steht, ist nur

konsequent. Immer mehr Menschen mit Behinderung entscheiden sich für

ein Studium und die volle und gleichberechtigte Teilhabe an lebenslangem

Lernen ist und bleibt ein Kernziel einer inklusiven Gesellschaft.

Der blinde Mitarbeiter konnte nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Be-

einträchtigung ganz wesentlich zum Gelingen des Projektes beitragen. Neben

der Fachkenntnis verfügt er über viel Erfahrung bei der Nutzung von barriere-

freien, aber auch noch immer viel zu vielen nicht barrierefreien Webseiten.

Diese nicht nutzbaren Webseiten sind Barrieren, die uns immer wieder an der

vollen Teilhabe hindern. Aus eigener Erfahrung kann ich dies nur bestätigen

und auch ich bin immer wieder frustriert, wenn ich an solche Grenzen stoße.

Das tatsächlich erlebbare Angewiesen-Sein auf Barrierefreiheit und der

Umgang mit entsprechend sinnvollen Lösungswegen führte zu viel größerer

Sensibilität im gesamten Team. Genau diese bereichernde Verschiedenheit

und das Lernen voneinander im Umgang miteinander – dies ist es, was ich

mit „Inklusion ist ein Gewinn für alle!“ meine.

Gerade dieses Miteinander im Arbeitsleben von uns Menschen würde uns

beim Ziel Bayern barrierefrei 2023 entscheidend voranbringen. Deshalb

wünsche ich mir, dass dies bei der Personalführung, der Auswahl und

den Unterstützungssystemen noch stärker berücksichtigt wird.

Die Broschüre stößt hoffentlich auf großes Interesse und auch der Freistaat

Bayern kann so seine Verpflichtung zur Herstellung barrierefreier Webseiten

noch besser verwirklichen. Selbstverständlich sollen sich auch Kommunen und

private Unternehmen noch stärker auf den Weg machen und ihre Webseiten

barrierefrei gestalten.

München, im August 2016

Irmgard Badura

Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung