Schulversuch Flexible Grundschule - Dokumentation, Ergebnisse, Emfpehlungen für die Praxis - page 22

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Weiterentwicklung des Unterrichtskonzepts
Die Unterschiede in den Lernleistungen der
Schülerinnen und Schüler sind – wie es sich auch
in anderen Modellversuchen zu jahrgangsge-
mischtem Lernen gezeigt hat
4
– in den einzelnen
Klassen im Modellversuchszeitraum noch relativ
groß. In einigen Schulen ist es jedoch schnell ge-
lungen, die Möglichkeiten des Schulversuchs so
zu nutzen, dass die Leistungen der Schülerinnen
und Schüler etwas höher sind als in Regelklassen.
Damit die Umsetzung des Konzepts an Flexiblen
Grundschulen gelingt, ist auf eine stete Weiterent-
wicklung des Unterrichts und hohe Unterrichts-
qualität zu achten.
Insbesondere ist es wichtig,
dass auch in bestehenden jahrgangsgemischten
Klassen die Elemente der Flexiblen Grundschule
angemessen aufgegriffen und umgesetzt werden,
um auch hier die Weiterentwicklung des Unter-
richts zu gewährleisten.
Dokumentiertes Lernentwicklungs­
gespräch statt Zwischenzeugnis
Das dokumentierte Lernentwicklungsgespräch
anstelle der Aushändigung eines Zwischenzeug-
nisses hat im Modellversuch hohe Akzeptanz bei
allen Beteiligten gefunden. Diese Alternative wird
daher ab 1.8.2014 grundsätzlich in allen Klassen
der Jahrgangsstufen 1 bis 3 möglich sein (§ 43
Abs. 11 GrSO). In Jahrgangsstufe 4 ersetzt das
Übertrittszeugnis das Zwischenzeugnis (§ 43 Abs.
1 Satz 4 GrSO).
Berücksichtigung der Prinzipien der
Flexiblen Grundschule in den Jahrgangs-
stufen 3 und 4
Nach der flexiblen Eingangsstufe besuchen die
Schülerinnen und Schüler je nach den örtlichen
Gegebenheiten eine jahrgangsgemischte oder – in
der Mehrzahl – eine jahrgangshomogene Klasse.
Die Fortführung wichtiger Prinzipien der Flexiblen
Grundschule ist in beiden Fällen möglich: So kann
durch ein Methodencurriculum eine Anknüpfung
an die erworbenen Arbeitsweisen und Kompeten-
zen der Kinder gesichert werden. Der Beibehal-
tung individualisierender Unterrichtsmethoden
oder eingeführter Formen der Lernrückmeldung
steht ebenfalls nichts im Wege.
Anmerkungen:
1
Bäuerlein K. u. a. (2012).
2
Vgl. KWMBI Nr. 17 / 2010, S. 267.
3
Evaluationsbericht (2014).
4
Vgl. Grittner, F./Hartinger, A. /Rehle C. (2013).
Literatur:
Bäuerlein, K. /Beinicke, A./Berger, N. /Faust, G. / Jost,
M. /Schneider, W. /Archie, C. /Ditton, H. /Dollinger,
S. /Faust, V. /Franz, U. /Wylde, M. /Speck-Hamdan,
A./Wiater, W. (2012): FIPS. Fähigkeitsindikatoren Pri-
marschule. Ein computerbasiertes Diagnoseinstrument
zur Erfassung der Lernausgangslage und der Lernent-
wicklung von Schulanfängern. Göttingen.
Grittner, F. /Hartinger, A./Rehle C. (2013): Wer profi-
tiert beim jahrgangsgemischten Lernen? Zeitschrift für
Grundschulpädagogik, (6) 1, S. 102–113.
Evaluationsbericht (2014): Staatsinstitut für Schul-
qualität und Bildungsforschung: Schulversuch „Flexible
Grundschule“ – Evaluationsbericht von Barbara Klöver.
München.
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