Schulversuch Flexible Grundschule - Dokumentation, Ergebnisse, Emfpehlungen für die Praxis - page 19

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4 Ergebnisse
I Der Schulversuch Flexible Grundschule: Grundlagen, Ziele, Ergebnisse
Der Schulversuch Flexible Grundschule ging
von einer anspruchsvollen Zielvorgabe aus: In
jahrgangsgemischten Klassen der Eingangsstufe
sollte ein Unterrichtskonzept realisiert werden,
das eine bessere individuelle Förderung und Ent-
wicklung der Schülerinnen und Schüler sicher-
stellt. Gleichzeitig waren eine hohe Zufriedenheit
der Eltern und eine akzeptable Arbeitssituation
erklärte Ziele des Projekts. Angesichts der zum
Teil intensiv geführten Diskussion um befürchtete
negative Implikationen von jahrgangsgemischten
Klassen und der Projektlaufzeit von nur drei Jah-
ren, in denen das Konzept entwickelt und seine
Bewährungsprobe zu bestehen hatte, war dies
keine einfache Herausforderung. Vor diesem Hin-
tergrund sind die positiven Ergebnisse des Schul-
versuchs sehr erfreulich.
Der Schulversuch wurde vom Staatsinstitut für
Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) wis-
senschaftlich begleitet und evaluiert. Die folgen-
den zentralen Ergebnisse und Erkenntnisse basie-
ren auf dem vorgelegten Evaluationsbericht.
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Eine
erweiterte Zusammenfassung enthält Kap. V 2.
Zentrale Ergebnisse des Schulversuchs
Flexible Grundschule
Das Konzept der Flexiblen Grundschule
hat sich bewährt. Die qualitative Wei-
terentwicklung des Unterrichts in jahr-
gangsgemischten
Klassen
wirkt
sich
positiv auf die Schülerinnen und Schüler aus.
Lehrkräfte und Eltern sind überzeugt, dass
eine bessere individuelle Förderung der Schü-
lerinnen und Schüler erfolgt.
Der Unterricht passt sich aus Sicht der Lehr-
kräfte stärker an die Entwicklung der Kinder
an. Sie können die Schülerinnen und Schüler
im Modellversuch aus ihrer Sicht besonders
gut fördern.
Die Modellklassen zeigen in einzelnen Lern-
bereichen leichte Lernvorteile gegenüber den
Kontrollklassen.
Die leistungsstärksten Klassen im Schulver-
such sind Klassen der Flexiblen Grundschule.
Die Streuung in der Leistungsentwicklung ist
insgesamt jedoch noch recht groß.
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln über-
wiegend ein positives Selbstkonzept und trotz
des unterschiedlichen Alters einen guten Zu-
sammenhalt in den Klassen.
Die Möglichkeiten zur Flexibilisierung der Bil-
dungslaufbahn werden positiv bewertet. Die
flexible Verweildauer wird angenommen, die
Zurückstellungsquote sinkt.
Die Eltern sind in hohem Maße zufrieden und
bleiben das auch über die gesamte Dauer des
Verbleibs ihrer Kinder in den Modellklassen.
Die Lehrkräfte schätzen das Konzept als ad-
äquate Antwort auf die zunehmende Heteroge-
nität der Schülerschaft.
Der Ausweitungsprozess des Schulversuchs ist
gelungen. Die Schülerinnen und Schüler in den
Satellitenschulen lernen ähnlich erfolgreich wie
die Schülerinnen und Schüler der Stammschu-
len zu Beginn des Schulversuchs.
Fazit:
Die Ziele des Schulversuchs sind erreicht.
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