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.

.

1mmer wen1

Wenn das so weitergeht

...

mit dem Geburtenschwund, dann gibt es

in zwei Generationen nur mehr halb so

viele Bayern wie heute.* Dann wird

jeder Dritte 65 Jahre oder älter

sein. Dann müssen immer

weniger Erwerbstätige mit

immer höheren Steuern

und Abgaben diese

Alten-Gesell–

schaft erhalten.

. *

Vorausgesetzt:

Ab 1980 werden

7

Kinder je

1000 E.

ge–

boren.

Einwohfler fällt (wofür man–

ches spricht), von da an aber

gleichbleibt, dann verdop–

pelt sich innerhalb von 50

Jahren der Anteil der Rent–

ner an der Gesamtbevölke–

rung, wird die "Alten-Gesel l–

schaft" zur Wirklichkeit.

·Mit den Babys ' schrumpft

gleichzeitig •auch öer Anteil

der Erwerbstätigen. Dem

Staat der Zukunft fehlen also

die zur Versorgung der vie–

len Alten dringend benötig–

ten Steuerzahler. Die stei–

genden Sozialabgaben lasten

dann auf immer weniger

Schultern.

Der Wunschtraum von

Großstädten ohne Hektik und

Enge, den heute mancher mit

dem Schwund der Bevölke–

rung verbindet, wird uner–

füllt bleiben. Denn das nach

wie vor große Angebot an

Arbeitsplätzen in den Metro–

polen und die besseren Be–

rufschancen sorgen dafür, daß

die Stadtbevölkerung durch

Zuzug vom Lande ergänzt

wird. Das Land aber blutet

aus, weil die Jugend in die

Städte strebt.

Dadurch

verschlechtern

sich zunehmend die Lebens–

bedingungen in den kleine–

ren Gemeinden. Noch mehr

Bahnstrecken werden unren–

tabel und stillgelegt, Omni–

busfahrpläne verdünnt. Wenn

die Steuerzahler fortziehen,

stirbt mancher Traum eines

Gemeindevaters, zum Bei-

2030

spiel vom Schwimmbad, vom

'""============;:===========;:==========~Krankenhaus

am Ort.

r

Obwohl die Folgen der

Fortsetzung von Seite 5

Wenn der Trend der Monate

Januar bis Mai 1975 anhält,

bringen es 1000 Einwohner

Bayerns heuer nicht einmal

mehr auf 10 Neugeborene.

Der Bundesdurchschnitt wird

voraussichtlich noch tiefer

sinken . Damit hält West–

deutschland unangefochten

unter allen Völkern der Erde

den negativen Weltrekord,

unterschreitet weit das für

den Fortbestand erforderli–

che Minimum.

Weniger Babys, das heißt

zunächst einmal weniger

ABC-Schützen. Weniger Schü–

ler, das heißt: kleinere Klas–

sen. Soll man sich nicht dar–

über freuen , wenn end lich

Luft wird in überfüllten Klas–

sen? Schon in diesem Schul-

ahr wird

Ba

Grund- und Hauptschulen

17 000 Kinder weniger und

1860 junge Lehrer mehr ge–

ben. Die durchschnittliche

Schülerzahl in den Klassen

sinkt auf den Wert 33,5. Diese

Entwicklung setzt sich fort.

ln sechs Jahren hat Ober–

bayern 40 000 Volksschüler

weniger. Die Stadt Dachau

wird dabei mit 6 Prozent den

kleinsten und die Stadt Ro–

senheim mit 26 Prozent den

höchsten Schwund erleben .

Andere

Regierungsbezirke

stehen vor einer ähnlichen

Lage. Im Jahre 1980 sieht die

Oberpfalz-Metropole Wei–

den 44 Prozent weniger ABC–

Schützen durch die Schulpor–

tale ziehen als heute. 35 Pro–

zent weniger sind es im

Landkreis Bamberg. Mittel–

franken zählt in sechs Jahren

statt heute 90 000 nur noch

65 000 Grundschüler.

Nach vorsichtigen Schät–

zungen wird Bayern im Jahre

1990·insgesamt 450000Volks–

schüler weniger zählen als

heute : ein Rückgang um ein

Drittel. Die Zahl der Gym–

nasiasten wird sich im glei–

chen Zeitraum um 110 000

und die der Realschüler um

60 000 verringern .

Zwar: Wenn die geburten–

starken Jahrgänge, die jetzt

noch die Schulen überfüllen ,

in den Ehestand nachrücken,

wird es eine kurze Ver–

schnaufpause im steilen Ab–

stieg der Geburten geben.

Danach aber schlagen die

Folgen der Baby-Ebbe erst so

richtig durch: Nimmt man an,

daß die Geburtenrate · bis

1980 auf 7 Kinder · 1000

Babyflaute auf der Hand li e–

gen, geht der Verfall der Ge–

burtenrate weiter. Ist die Tal–

fahrt deshalb so stürmisch,

weil unsere Zeit keine Zeit

für den Nachwuchs hat? Viel–

leicht findet sie auch keinen

Spaß mehr daran. Denn auf

Kinderfreuden steht zumin–

dest Geldstrafe. Mit jedem

neuen Baby muß heute eine

Familie materielle Einbußen

in Kauf nehmen. Zwar gibt

es Kindergeld und ein paar

Steuervorteile. Aber sie glei–

chen den Einkommensverlust<

nicht aus, wenn die junge

Mutter nun aufhört, berufs–

tätig zu sein und sich ihren

Kindern widmet. Mag beim

Start in die Ehe der Wunsch

nach Kindern groß sein, die

Mehrausgaben schon für den

ersten S

däm

n rasch