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nach weiterem Zuwachs.

Nur Mutter und Hausfrau

zu sein, ist für " die Frau von

heute" nicht mehr erstre–

benswert. Nimmt sie nämlich

die Erziehung ihrer Kinder

ernst, hat sie kaum noch Zeit

zum Geldverdienen. Sie hat

den einzigen Beruf der Weit,

der trotz 12-Stunden-Arbeits–

tag und 7-Tage-Woche nur

finanzielle Nachteile bringt.

Und zwar bis ins hohe Alter.

Denn die Nur-Mutter, die

nicht im Erwerbsleben stand,

hat keinen Rentenanspruch.

Von den Sozialabgaben der

Kinder, die sie aufzog und

die inzwischen erwerbstätig

wurden, fällt für sie selbst

keine Pension ab.

Die Familie mit Kindern ist

heute nicht mehr gefragt. Sie

bringt weder Ansehen noch

ein besseres Auskommen.

Soll es anders werden mit

den kinderlosen, vollmotori–

sierten Einhund-Ehen, dann

muß ein gründlicher Klima–

wechsel eintreten . Dazu ge–

hört vor allem, daß weniger

vom unerwünschten Kind die

Rede ist und ein. wirksamer

Lastenausgleich jungen Ehe–

Familie" wieder er-

Jetzt könnten wir

noch mehr Lehrer

brauchen. ln ein

paar Jahren aber

wird aus Mangel

ein Oberangebot

Denn starke Jung–

lehrer-Jahrgänge

wachsen nach, und

gleichzeitig läßt

die Babyflaute die

Schülerzahlen

schrumpfen. Nur

'

kurze Zeit werden

Lehrerbedarf und

Lehrerangebot

ausgeglichen sein.

Dann aber klaffen·

swert

nungshilfen; Darlehen

junge Familien, wobei die

Rückzahlung mit jedem Kind

erleichtert wird; Kinderzu–

schläge, die die notwendig–

sten .Mehrausgaben decken;

Erziehungsgeld für Mütter

von kleinen Kindern usw.

Nur im Anfangsstadium

der schleichend'en Entvölke–

rung schaffen uns der Baby–

Stop, die kinderlose oder die

Ein-Kind-Ehe Erleichterungen.

Letztlich ist damit nieman–

dem gedient. Vor allem auch

nicht den Kindern und "den

für ihre Zukunft mitverant–

wortlichen Schulplanern. Der

anfänglichen Entlastung durch

kieiner werdende Klassen

muß zwangsläufig mancher–

orts die Verödung der Schu–

len folgen .

Eine

voll

ausgebaute

Grundschule braucht in ih–

rem Einzugsbereich 5000 bis

6000 Einwohner. Funktions–

fähige Gymnasien mindestens

das Drei- bis Vierfache !

Bleibt die Geburtenrate nied–

rig, so verkümmern zwangs–

läufig alle Schulen, die diese

Werte unterschreiten. Sie

werden zu Bildungsunter–

nehmen die man

Masse

müssen.

bedrohten Sczhulen

können sich vielleicht durch

immer kleinere Klassen noch

einige Zeit über Wasser hal–

ten. Wo nicht, drohen Kon–

sequenzen, die niemand gut–

heißen kann:

e

Man legt Schulen zusam–

men, erweitert das Einzugs–

gebiet oder den Sprengel.

Für die Kinder bedeutet das

längere Schulwege, noch län–

gere Schulbusfahrzeiten .

e

Man steckt zwei oder

noch mehr Schülerjahrgänge

in eine einzige Klasse. Das

bedeutet: Demontage der

Landschulreform, Wiederkehr

der " Zwergschule ".

e

Man bildet Kleinstklassen

mit 10 oder gar nur 5 Kin–

dern. Wer aber soll den Lu–

xus solcher Mini-Schulen be–

zahlen? Bildung ist auch eine

Frage der Finanzen. Inwie–

weit Wünsche erfüllbar sind,

hängt davon ab, ob wir sie

uns leisten können .

Eines ist heute schon klar:

Bleibt die Zahl der Geburten

weiterhin niedrig, dann geht

der Lehrernachwuchs harten

Zeiten

entgegen.

Immer

deutlicher zeichnet sich ab,

wie seine Berufsaussichten

ese

unbequem. Aber Illusionen

helfen nicht weiter.

Von den 5000 Volksschul–

lehrern, die in diesem und

im nächsten Jahr mit ihrer

Ausbildung fertig werden,

können voraussichtlich noch

rund 45ÖO mit einen Anstel–

lung beim Staat rf chnen.

Ebenso ein Größteil Her Re–

ferendare für das Lehramt an

Gymnasien und Realschulen.

Nähme der Staat alle Bewer–

ber auf, dann gäbe es bei

den Volksschulen ab 1981

und bei Gymnasien oder

Realschulen schon ab 1978

überhaupt keine freien Stel–

len mehr. Auch nicht für Ein–

ser-Kandidaten.

Beschränkt man die Ein–

stellung jetzt auf qualifizierte

Kräfte, dann gibt es im Volks–

schuldienst auch künftig noch

Berufschancen. Bei Gymna–

sien und Realschulen aber

reduziert eine anhaltende

Baby-Flaute die Aussichten in

den meisten Fächern viel

stärker.

Zu Einzelheiten des künf–

tigen Lehrerbedarfs wird das

Bayerische Kultusministerium

demnächst eine eigene Bro–

schüre veröffentlichen.