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U n s e r e A n s c h r i f t |

B a y e r i s c h e s K u l t u s m i n i s t e r i um , R e d a k t i o n

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beantwortet Leserfragen

illustrationen: bengt fosshag

KeineWahl

Jedes Jahr gibt es an unserer Grundschule das gleiche

Problem.Wenn wir vom Schulamt zusätzliche Stunden

fürWahlfächer wie z.B. Schulspiel, Chor usw. bekommen,

sind immer die evangelischen Schüler und Kinder mit

Lese-Rechtschreib-Schwäche benachteiligt. Sie können an

denWahlfächern nicht teilnehmen, weil sie zur selben Zeit

Religions- bzw. Förderunterricht haben. Der Rektor der

Schule erklärt dazu, dass es im Stundenplan keine andere

Möglichkeit gebe. Ist das wirklich so?

Sandra M. – W.

Über die Einrichtung von Wahlfächern und besonderen

Fördermaßnahmen entscheidet die einzelne Schule im

Rahmen ihres Kontingents an Lehrerstunden. Zunächst

muss das Pflichtstundenmaß des Lehrplans sichergestellt

sein. Danach kann ein Zusatzprogramm angeboten wer-

den. Die Integration der Wahlfächer in den Stundenplan

der Schule gestaltet der Schulleiter eigenverantwortlich.

Zuweilen lässt es sich aufgrund von äußeren Rahmenbe-

dingungen aber nur schwer vermeiden, die Angebote

zeitgleich zu anderen Schulstunden zu legen. Doch ge-

bietet es der Gleichheitsgrundsatz, dass nicht eine

Schülergruppe durch die Stundenplangestaltung dauer-

haft von diesem Zusatzprogramm ausgeschlossen wer-

den darf.

MeineTochter besucht die

6. Klasse Realschule. Bei der

letzten Schulaufgabe in

Mathematik konnte sie von

10 Fragen drei aus Zeit-

mangel nicht lösen. Der

Lehrer war nicht nur zu spät

gekommen, sondern hatte

auch 10 Minuten für die

Besprechung verbraucht.Wie

viel Prüfungszeit ist eigent-

lich als Minimum für eine

Schulaufgabe vorgeschrieben?

Andreas N. – K.

Die RSO macht keine Aus-

sage über eine Mindestzeit

für eine Schulaufgabe. In

§ 37 Abs. 7 wird lediglich

die Maximalzeit von 60

Minuten für eine Schul-

aufgabe festgelegt. Eine

Lehrkraft hat jedoch dafür

zu sorgen, dass eine ange-

messene Bearbeitungszeit

zur Verfügung steht. Falls

diese nicht gewährleistet

ist und deshalb ein sehr

schlechtes Gesamtergebnis

erzielt wird, kann der

Schulleiter nach § 37

Abs. 8 RSO unter be-

stimmten Voraussetzun-

gen eine Schulaufgabe für

ungültig erklären.

Zeitmangel Quali und Quabi

In einer Zeitung habe ich gelesen,

dass man nach dem Hauptschul-

abschluss, mit oder ohne Quali,

sowie einer Berufsausbildung

die mittlere Reife erhalten kann.

Welche Note ist dafür im Ab-

schlusszeugnis der Hauptschule

in Englisch notwendig und was

heißt in diesem Zusammenhang

„Berufsausbildung mit gutem

Berufsabschluss“?

Julia H. – M.

Die Berufsschule verleiht die

mittlere Reife, wenn überdurch-

schnittliche Leistungen, d.h.

ein Notendurchschnitt von 2,5

oder besser im Abschlusszeugnis

der Berufsschule erzielt wurden,

wenn befriedigende Englisch-

kenntnisse, die dem Leistungs-

stand eines fünfjährigen Unter-

richts entsprechen, und eine

abgeschlossene Berufsausbil-

dung nachgewiesen werden.

Die Hauptschule verleiht das

Zeugnis über den qualifizierten

beruflichen Bildungsabschluss

(Quabi), das auch die mittlere

Reife mit einschließt. Voraus-

setzungen dafür sind der Quali,

befriedigende Englischkennt-

nisse und ein Notendurchschnitt

von 2,5 oder besser in der prak-

tischen Prüfung der Berufsaus-

bildung.

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