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as Computerzeit-
alter treibt immer
neue Blüten.
Dazu zählen auch
die so genannten LAN-Par-
ties, von denen seit einiger
Zeit in den Medien zu lesen ist, wobei LAN für Lokal-
Area-Network steht. Bei den Treffen bringen die Teil-
nehmer ihre Rechner mit, verbinden sie untereinander
und bilden so für eine gewisse Zeit ein stabiles loka-
les und begrenztes Computernetzwerk. Bei den Par-
ties geht es normalerweise darum, dass sich die – fast
ausschließlich männlichen – Spieler treffen, um mit
den vernetzten Computern alleine oder in Gruppen
mit- oder gegeneinander zu spielen.
In der Regel finden LAN-Parties in kleineren privaten
Kreisen bzw. im halbprofessionellen Rahmen statt –
organisiert auf regionaler Ebene von Jugendlichen
oder auch Vereinen. Aber es gibt auch LAN-Parties
mit bis zu 200 Teilnehmern, wofür man entsprechend
große Räume braucht. Natürlich kommt man da auch
auf die Schulen zu, um z.B. deren Turnhallen zu nut-
zen. Und da und dort haben inzwischen auch schon
derartige Veranstaltungen an Schulen stattgefunden.
Darauf hat Kultusministerin Monika Hohlmeier rea-
giert und in einem Schreiben die Schulen angewiesen,
dass LAN-Parties nicht mehr in schulischen Räumen
abgehalten werden dürfen. Warum dieses Verbot?
Dazu muss man wissen, dass LAN-Parties inzwischen
einen gewissen Kultcharakter erlangt haben und der
Reiz für die jungen Leute darin besteht, dass fast im-
mer indizierte bzw. als jugendgefährdend eingestufte
Spiele gespielt werden, und das meist in aller Öffent-
lichkeit. Die jugendlichen Computerfreaks finden es
spannend, sich 24 Stunden oder länger mit anderen
zu messen, finden es „cool“, bei einer so großen Ver-
anstaltung dabei zu sein, und die jüngeren reizt es,
bei dieser Gelegenheit für sie nicht zugelassene Com-
puterspiele spielen zu können.
Als besonders gefährdend für die Entwicklung von
Kindern und Jugendlichen sind die so genannten
„Ego-Shooter“ anzusehen. Bei diesen Spielen geht es
darum, dass der Akteur vor dem Bildschirm aus der
„Ich-Perspektive“ einen virtuellen Gegner tötet. Pro-
blematisch ist vor allem der hohe Realitätsbezug, der
es schwer macht, sich von der Figur zu distanzieren.
Dies führt nicht selten zu einer gewissen Abstump-
fung und zum Verlust an Mitgefühl, weshalb derar-
tige Spiele häufig auf dem Index der Bundesprüfstelle
für jugendgefährdende Medien landen.
Auch wenn LAN-Parties nun in Schulen verboten
sind, finden sie weiterhin an anderen Orten statt. El-
tern sollten wissen, was sich hinter diesen Veranstal-
tungen verbirgt, wenn der eigene Nachwuchs den
Wunsch äußert, an einer LAN-Party teilnehmen zu
dürfen. Nur so können sie ihrer Erziehungsaufgabe
auch gerecht werden.
Hinweis: Die Themen ”Computerspiele” und ”Gewalt
in den Medien” werden wir demnächst nochmals auf-
greifen und vertieft darstellen.
Computerspiele
L
OKAL-
A
REA-
N
ETWORK
LAN-
PARTIES
Junge Computerfreaks sind von diesen Veranstaltungen fasziniert. Allerdings sind sie
nicht ganz harmlos. Deshalb dürfen sie in den Schulen nicht mehr stattfinden.
foto: privat