FILM•FOTO
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läßt sich durch sie zu ungeahnter Aus–
sagekraft steigern.
Nicht immer übrigens greifen unsere
Schüler-Fotografen gleich zur Kamera.
Nur mit lichtempfindlichem Material
zaubern sie oft schöne Bilder herbei. Sie
ordnen dazu in der Dunkelkammer all–
tägliche Gegenstände auf Fotopapier und
belichten das Stilleben einige Zeit. Bald
ziehen sie dann das fertige " Fotogramm"
aus dem Entwicklerbad: Es gleicht einem
umgekehrten Scherenschnitt mit weißen
Körperflächen auftiefschwarzem Unter–
grund. Die modernen Materialien lassen
nicht nur solche Lichtspiele zu. Sie geben
der Phantasie größten Freiraum- sogar
für farbige Kompositionen.
Seit einigen Jahren hat das Fotogra–
fieren in der Schülergunst Konkurrenz
bekommen. Technischer Fortschritt und
billiger Japan-Import brachten es mit
sich, daß auch Filmkameras nicht mehr
unerschwinglich teuer sind. Kein Wun–
der also, wenn auch in unseren Schulen
die Bilder "das Laufen lernten". Etwa
1000 bayerische Schüler arbeiten gegen–
wärtig in Filmgruppen ihrer Schulen.
Wenn sie sich dort an kurze Spielfilme
wagen, finden sie lebhafte Zustimmung
bei ihren schauspielernden Kameraden :
Die Versuchung, sicheinmal auch als
Filmstar zu produzieren und die eigene
Schauspielkunst hinterher selbst bewun–
dern zu können, ist zu groß.
Schulische Filmhelden kommen
übrigens auch aus dem Reich der Phan–
tasie. Da zeigen z.
B.
Siebtkläßler eines
Würzburger Gymnasiums in einem Trick–
film, wie sich farbige Punkte, Dreiecke
und Quadrate auf einer grauen Spiel–
ebene bewegen, wie sie eine Anhöhe
erklimmen, eine Schlucht und einen See
überqueren- was ihnen nur mit gegen–
seitiger Hilfe gelingt.
Mühldorfer Gymnasiasten formen
Trickfilmgestalten aus Plastilin. Die Spiel–
handlung wird, zerlegt in Tausende von
Einzelbildern, unendlich mühsam auf–
genommen. Wenn der Film vorgeführt
wird, zeigen sich dem überraschten Auge
scheinbar lebende Plastikmännchen, die
sich selbständig verformen.
Fotografieren und Filmen hat an
unseren Schulen Tradition. Schon vor
über 20 Jahren fanden sich im Bundes–
gremium für Schulfotografie und in
seinen Länderorganisationen Lehrer aller
Schulgattungen und Fächer zusammen,
um die Gründung von Fotogr\lppen zu
unterstützen. Heute betreuen sie nicht
nur die Jungfotografen. Sie führen auch
Fortbildungs-Lehrgänge durch, beschaf–
fen Fachliteratur und organisieren Indu–
striespenden für die Geräteausstattung
der Schullabors. Übrigens: Mehr als die
Hälfte unserer Gymnasien sowie ein
starkes Drittel der Realschulen und
Hauptschulen in Bayern bieten heute
Freizeit-Fotokurse an.
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