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Zur Diskussion gestellt: CETA
Einsichten und Perspektiven 1 | 17
Tab. 1: Wirtschaftliche Verschränkungen der EU mit Kanada, in Mrd. Euro, aus Sicht der EU
Importe
Exporte
Saldo
Güterhandel
Rohstoffe
7,5
27%
6,1
17%
−1,4
Industriegüter
12,3
43%
28,1
80%
15,8
Andere
8,5
30%
1,0
3%
−7,5
Summe
28,3
100%
35,2
100%
6,9
Anteil an EU Gesamthandel
1,6%
2,0%
Dienstleistungen
11,4
16,5
5,1
ausländische Direktinvestitionen
165,9
274,7
−108,8
Quelle: Europäische Kommission
Kanada ist eine offene Volkswirtschaft. Der Handel mit
Gütern und Dienstleistungen macht rund 62 Prozent des
kanadischen BIP aus. Der Handel mit Dienstleistungen (10
Prozent des BIP, Stand 2012) spielt dabei eine untergeord-
nete Rolle. Kanada hat seit dem Jahr 2009 ein Leistungsbi-
lanzdefizit von circa drei Prozent des BIP (2012: 3,4 Pro-
zent). Im Jahr 2012 betrug der gewichtete durchschnittliche
angewandte MFN-Zollsatz 2,29 Prozent,
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wobei der MFN-
Zollsatz für Industriegüter mit 2,67 Prozent im Durch-
schnitt höher liegt als bei Primärgütern (1,29 Prozent).
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Most favored nation
(MFN)-Zollsatz: jener Zollsatz, der gegenüber allen
Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) gilt, mit denen kei-
ne Freihandelsabkommen existieren (wie z.B. gegenüber der EU in der
derzeitigen Situation).
15 Berechnungen des ifo-Instituts auf Basis der Zolldaten der WTO.
Abb. 2 zeigt, wie sich die Güterimporte Kanadas im Jahr
2016 auf verschiedene Herkunftsländer aufteilen. Es
wird sehr deutlich, welche dominante Stellung die USA
mit 65,7 Prozent haben. Deutschland folgt nach China
(6,9 Prozent) und Mexiko (3,5 Prozent) mit einem Anteil
von 2,7 Prozent. Das zweitwichtigste EU-Land, Großbri-
tannien, kommt auf einen Anteil von 1,4 Prozent. Des
Weiteren erreichen nur noch Italien und die Niederlande
die Top 10.
Abb. 2: Importe Kanadas, Top-10-Herkunftsländer, Anteile in Prozent %, 2015
Quelle: Kanada; eigene Darstellung