aviso - Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst in Bayern - page 47

Stelle zum Einbau eines Aufzuges, aber
dieser Schacht endet im 2. Obergeschoss
außerhalb der ›Brücke‹. Das Problem
hat man natürlich schon 1960 gesehen.
Man entschied sich aber nicht, die Bau-
planung der ›Brücke‹ dementsprechend
zu verändern, sondern verzichtete 1962
sogar noch darauf, den geplanten Auf-
zugseinbau vom Erdgeschoss bis zum 1.
Obergeschoss durchzuführen.
Was es für
die Museumsarbeit be-
deutet, bei Ausstellungsvorbereitungen
wertvollste Antiken in Körben von Ge-
schoss zu Geschoss tragen zu müssen,
braucht nicht erläutert zu werden. Gro-
ße Objekte kann aus Sicherheitsgründen
nur eine Kunstspedition transportieren,
was Kosten verursacht.
Natürlich ist auch für ältere oder geh-
behinderte Besucher der Gang über die
vielen Treppen recht mühsam, wobei oh-
nehin nur wenige von ihnen ins Museum
kommen, da die meisten schon außen
vor der hohen Freitreppe kapitulieren.
Rollstuhlfahrer können das Hauptge-
schoss und die ›Brücke‹ nicht erreichen,
und im Erdgeschoss fehlen für sie auch
die entsprechenden sanitären Anlagen.
Ein Schatzhaus mit Schattenseiten
Dieser unhaltbare Zustand wurde schon
lange von der Museumsdirektion be-
klagt. Auch der Architekt Johannes Lud-
wig sah ein, dass ›sein Werk‹ entschei-
dender Korrekturen bedürfe und legte
1992, inzwischen hoch betagt, Pläne für
einen Umbau vor, der Folgendes um-
fasste: Ausbau eines ebenerdigen Zu-
gangs zum Museum von der Westseite
(bisher Lieferanteneingang): Einbau
eines Aufzuges, der die drei Geschosse
verbindet; dementsprechend Erweite-
rung des 2. Obergeschosses (›Brücke‹),
damit es vom Aufzug erreicht werden
kann. Ludwig griff weiterhin einen Ge-
danken auf, den schon 1957 der Lan-
desbaukunstausschuss erwogen hatte:
Die Überdachung der Innenhöfe. Die
schachtartigen Innenhöfe wurden da-
mals und werden noch heute von den
Besuchern nicht angenommen. Sie
sind auch wenig ansprechend und so
verschattet, dass darin die Pflanzen
darben.
linke und rechte Seite oben
Hauptgeschoss:
Raumgestaltung 1967 bis 2000.
darunter
Derselbe Raum: seit 2000.
rechte Seite oben
Vitrinen mit etruskischer Kunst
auf der sog. Brücke, 1967 bis 2000.
darunter
Hauptgeschoss:
Meistervasen vor provisorischen
Heizkörpern, seit 2003.
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aviso 4 | 2014
Renaissance des zeichnens?
Werkstatt
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