|50|
Postskriptum
Depesche aus der Villa Concordia
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
neue Meldungen aus dem Künstlerhaus! Sicher
haben Sie’s gelesen, aber hier nochmal in Groß-
buchstaben:
WIEBKE SIEM ist mit dem GOSLARER KAI-
SERRING ausgezeichnet worden. Der Goslarer
Kaiserring ist einer der weltweit renommiertesten
Preise für moderne Kunst. Er wird seit 1975 ver-
liehen. Die ersten Preisträger waren Henry Moore,
Max Ernst und Alexander Calder. Ihnen folgten
Pioniere der Gegenwartskunst wie Joseph Beuys,
Gerhard Richter, Nam June Paik, Christo, Cindy
Sherman oder Jenny Holzer. Vor Wiebke Siem
erhielten in den letzten Jahren unter anderem
Matthew Barney, Andreas Gursky, Bridget
Riley, David Lynch und Olafur Eliasson den
Preis.
Die 1954 in Kiel geborene Künstlerin studierte
an der Hochschule für bildende Künste in Ham-
burg. In den 90er Jahren wurde sie mit Werk-
gruppen bekannt, in denen sie Alltagsgegen-
stände wie Kleidung und Spielzeug, Perücken,
Hüte oder Taschen in überdimensionierte ab-
strakte Objekte aus Holz oder Stoff übersetzte
und verfremdete. In späteren Arbeiten griff Siem
oft auf Kindheitseindrücke zurück. Sie hinter-
fragt gesellschaftliche Rollenbilder, während sie
gleichzeitig Bezug auf die Kunstgeschichte nimmt.
Siems Werke wurden national und internatio-
nal ausgestellt, u. a. im Guggenheim Museum,
New York, im Henry Moore Institute, Leeds oder
in der Kunsthalle Hamburg. 2009 zeigte das
Neue Museum Nürnberg Siems Arbeiten in
einer umfangreichen Schau (»Die Fälscherin«).
2013/14 erhielt sie eines von vier Aufenthalts-
stipendien des Internationalen Künstlerhauses
Villa Concordia für Bildende Künstler. Wir jubeln
für unsere Stipendiatin! Wenn Sie das hier lesen,
beschließen wir gerade unsere letzten Ausstel-
lungen für den deutsch-russischen Jahrgang
in der Villa Concordia und dem Alten Rathaus,
wo Nikita Alexeev, Manuel Graf und Leonid
Tsvetkov ihre hinreißenden, listigen und lustigen
Arbeiten zeigten. Am 12. März verabschieden wir
unsere Gäste mit einem Konzert der vier Musik
stipendiaten unter der kuratorischen Leitung
von Dr. Wolfgang Fink. Die Werke von Sergey
Khismatov, Charlotte Seither, Benjamin Schweit-
zer und Vadim Karasikov werden vertreten sein.
Um 19 Uhr wird es im Saal der Villa russisch-
deutsch, kompositorisch am Puls der Zeit klingen.
Bei freiem Eintritt kann jeder in das Vergnügen
kommen.
Für die Autoren aus der Riege unserer – im
wahrsten Sinne – ausgezeichneten Gäste ist
die Zeit des Auszugs aus der Villa und ihren
Appartements immer etwas herausfordernd. Es
ist gleichzeitig Buchmesse in Leipzig. Auch dies-
mal werden Olga Martynova, Matthias Göritz,
Silke Scheuermann und Oleg Jurjew – sogar
mit einem neuen Buch! – zu lesen, zu hören
und zu sehen sein!
Noch während der Jahrgang der Gäste bei
uns ist, halten wir Rückschau mit dem NEUEN
CONCORD.i.A.- Magazin, das im März erschei-
nen wird. Schreiben Sie uns, wenn Sie hineinse-
hen wollen in unser prallgefülltes Miteinander...
eine Spartak-russische Pralinenmischung war’s
in diesem Jahr! Wir senden Ihnen gerne ein Frei-
exemplar zu:
Ab Mitte April heißt es Olé im Künstlerhaus, denn
12 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland
und Spanien reisen zu uns. Am 15. Mai stellen
wir alle Gäste der Öffentlichkeit vor. Kommen
Sie vorbei!
Mit besten Grüßen und herzlichen Wünschen
für Ihr 2014!
Ihre Nora-Eugenie Gomringer & das Villa-Team
Foto: Tobias Bohm
IN EIGENER SACHE
AVISO EXTRA 40 JAHRE DENK-
MALSCHUTZGESETZ IN BAYERN
So vielgestaltig wie die Denkmalpflege in Bayern
selbst ist die Extra-Ausgabe von aviso zum
40-jährigen Bestehen des Bayerischen Denk-
malschutzgesetzes: 40 Artikel – für jedes Jahr
einer – beleuchten eine Facette der komplexen
Thematik Denkmalpflege. Dabei kommen, wie
Hannes Hintermeier von der FAZ schrieb, »kei-
neswegs nur Jubelperser« zu Wort. aviso ist eben
auch ein Forum für streitbare Geister im Frei-
staat Bayern. Und so soll es auch bleiben. Wer
das Heft beziehen möchte, wende sich bitte an
. Und für das
verspätete Erscheinen der ersten beiden Ausga-
ben von aviso in diesem Jahr bitten wir unsere
treuen Leserinnen und Leser um Verständnis!
extra
Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst in Bayern
40 Jah e
Denkmalschutzgesetz
Mit40Beiträgenvon:
B.Angerer/A.BAchmAir/L.BäumL/K.DengLer-SchreiBer/h.-J.DennemArcK/T.eBerhArD/
W.eBerL/e.emmerLing/r.geBhArD/n.göTTLer/e.J.greipL/g.hAmmermAnn/J.hASLAuer/u.hASSLer/h.hein/
m.henKer/W. irLinger/O.KASpAreK/m.KöLBL,W.-h.KuLKe,F.mATheS,m.hAupT/F.KrAmer/h.KrATzer/D.Kurz/
p. LeuSchner /W. LöSche /r. LOiBL /g.mAhnKOpF / i.mAzzOni / p.mOrSBAch / FürST zu OeTTingen-SpieLBerg /
B.päFFgen / J.pechTOLD /m.peTzeT /W.SchieDermAir /e.SchOSSer † /S.SOmmer /m.ueBLAcKer /B. VOLLmAr /
e.VOnWeiTzeL-muDerSBAch/D.WieLAnD/m.WöLzmüLLerunDeinereinKehrVOnS.Krimm
avisoDENKMAL26.11.13.indd 1
04.12.13 13:07
Impressum
© Copyright:
Bayerisches Staatsministerium für
Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Salvatorstraße 2 | 80333 München
ISSN
1432-6299
Redaktion:
Toni Schmid (verantw.)
Dr. Elisabeth Donoughue
Silvia Bachmair (Adressenverwaltung)
Telefon: 089 . 21 86 22 42
Fax: 089 . 21 86 28 13
aviso erscheint viermal jährlich.
Titelbild:
Das Foto eines verbrannten
Hochspannungsmasten nach einem
Steppenbrand in der Region um Volgograd
im Frühjahr 2010 entstand im Zusammen-
hang mit Greenpeace Aktivitäten in der
russischen Steppe. Das Greenpeace Team
half u. a. dabei, das Feuer zu löschen.
©Igor Podgorny/Greenpeace
Gestaltung:
Gisela und Walter Hämmerle
Atelier für Gestaltung | 84424 Isen
Gesamtherstellung:
Bonifatius GmbH | Druck-Buch-Verlag
Karl-Schurz-Str. 26 | 33100 Paderborn
