16
Flexible Grundschule
1 Aufgabenbeispiele für Klassen der Flexiblen Grundschule
Wir finden Fragen zu einem Sachtext für ein Klassenquiz
Jahrgangsstufen
1/2
Fach
Deutsch
Zeitrahmen
eine Unterrichtseinheit
Benötigtes Material
Sachtext, Quartettspiel zur Gruppenbildung, AB „Gruppenname“, AB „Unsere
Quizfrage“
Kompetenzerwartungen
D 1/2
2 Lesen – mit Texten und weiteren Medien umgehen
D 1/2
2.3 Über Lesefähigkeiten verfügen
Die Schülerinnen und Schüler …
•
lesen sinnerschließend, indem sie grundlegende Lesestrategien vor, während und nach dem Lesen mit
Anleitung anwenden.
•
machen sich aufgrund der Überschrift und der Form des Textes (z. B. Fließtext, Absätze, Tabellenform)
ihr Vorwissen zur Textart und zum Thema bewusst und fassen es in Worte.
•
nutzen die Überschrift und die Bilder im Text, um Erwartungen und Vermutungen zu formulieren.
•
nutzen beim Lesen vorhandene optische Markierungen wie Fettdruck oder Unterstreichungen, um zen-
trale Aussagen zu finden.
•
markieren Wörter, die ihr Leseverständnis behindern und klären sie (z. B. aus dem Kontext, durch Nach-
fragen oder im Austausch mit anderen).
•
nutzen Bilder und Illustrationen im Text, um das Gelesene zu überprüfen sowie als Merkhilfe.
•
zeigen ihr Verständnis von Sach- und Gebrauchstexten (auch einfacher Diagramme oder Tabellen), in-
dem sie Fragen dazu formulieren und beantworten.
Aufgabe
Die Schülerinnen und Schüler formulieren zu einem Sachtext in Vierergruppen Fragen für ein Klassenquiz.
Das Aufgabenbeispiel zeigt, wie die Heterogenität der Lerngruppe positiv für das sprachliche Lernen aller
Schülerinnen und Schüler genutzt werden kann. Weiterhin wird gezeigt, wie kooperative Lernmethoden
dies unterstützen.
Dieses Aufgabenbeispiel ist zu jedem Thema des Heimat- und Sachunterrichts möglich.
Hinweise zum Unterricht
Die Lehrkraft bildet gezielt heterogene Gruppen. Den einzelnen Mitgliedern wird eine fachliche, eine metho-
dische oder eine soziale Aufgabe im Sinne des kooperativen Lernens zugeteilt, also
a) Leserin oder Leser
b) Fragerin oder Frager
c) Markiererin oder Markierer
d) Leisemanagerin oder -manager
Die Leseaufgaben werden an Schülerinnen und Schüler ausgeteilt, die schon gut lesen. Die erste Aufgabe
der Gruppe besteht darin, sich einen gemeinsamen Namen zu geben, was der Identitätsfindung der Gruppe
dient.
Anschließend erfolgt in der Gruppe die Arbeit am Text (je Gruppe nur ein Text).
Nach der Gruppenarbeit stellen alle Gruppen nach und nach ihre Fragen.
Die bzw. der Fragende liest den anderen die Quizfrage vor.
Die Gruppen haben kurz Zeit sich zu beraten. Dann ruft die bzw. der Fragende aus jeder Gruppe ein Mitglied
zu sich.
Die Form der
Aufgabenstellung
ist unter anderem
abhängig von der
Routine, die eine
Klasse oder Gruppe
im kooperativen
Arbeiten entwickelt
hat.
Haben die Schüle-
rinnen und Schüler
durch Übung und
Versprachlichung
die Prinzipien und
das Handwerkszeug
für eine effektive
Zusammenarbeit
verinnerlicht, reicht
zum Teil eine offene
Aufgabenstellung
aus.
Hier müssen die
Schülerinnen
und Schüler
ihren Arbeitsprozess
eigenständig so
organisieren, dass er
für alle gewinnbrin-
gend ist.
Kann diese Routine
nicht vorausgesetzt
werden, ist es
notwendig, dass
die Lehrkraft die
Rolle des Einzelnen
durchdenkt und
den Lernprozess,
z.B. durch eine
Rollenverteilung,
vorstrukturiert.