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Nach Montageanleitungen set–
zen sie z. B. Baumaschinen,
Druckerpressen oder ganze
Brauereianlagen
zusammen .
Maschinenbauer überwachen
auch die Stanzmaschinen in
Karosseriewerken, kontrollie–
ren Schokoladepressen oder
sind verantwortlich für den Ma–
schinenpark einer Zuckerrü–
benfabrik. Fachgerechte Repa–
raturen und Wartung sind dabei
selbstverständlich inbegriffen .
Ein ganz modernes Arbeits–
gebiet eröffnet sich dem Ma–
sch inenbauer heute bei den
computergesteuerten
Werk–
zeugmaschinen . Hier entwik–
kelt er nicht nur die Programme
für den Maschinenlaut son–
dern überwacht auch die ge–
samte Fertigung am Bildschirm
und greift notfalls mit einer Kor–
rektur ein. Man sieht: Wer
beim Wort Maschinenbauer
nur an Schraubenschlüssel, Öl–
kanne und Putzwolle denkt,
muß gründlich umdenken.
Die bayerischen Berufsfach–
schulen für Maschinenbau gibt
es in zwei Formen. Die einfa–
chere Stufe II haben wir soeben
vorgeste)lt. Sie schließt nach
drei Jahren mit der Prüfung zum
Facharbeiter ab, vermittelt also
die gleiche Ausbildung wie
eine Lehre im Betrieb. Voraus-
8
oNümberg
o
Augsburg
ln BayernJlibt es
vier Berufsfach–
schulen für
Maschinenbau.
Dort ließen sich schon
viele tausend junge
Leute ausbilden. Wo
man die Schulen findet,
zeigt die Karte oben.
Ab Februar kann man
sich für das nächste
Schuljahr einschreiben.
setzung für die Aufnahme in die
Stufe II ist der erfolgreiche Ab–
schluß der Hauptschule. lngol–
stadt nimmt daneben auch Ab–
gänger von Sonderschulen auf.
Nun zu der anspruchsvolle–
ren Stufe I. Auch sie vermittelt
zunächst nach drei Jahren den
Facharbeiterbrief. Danach aber
werden die Schüler in einer
vierten Klasse zur Fachschulrei–
fe geführt. Sie entspricht der
"Mittleren Reife".
Demgemäß ist auch der
Lehrplan umfangreicher. Einge–
arbeitet sind hier zusätzlich die
Fächer Geschichte, Englisch,
Mathematik und Technische
Physik. Diese erhöhten Anfor-
8700 Würzburg
Mazartstraße 16
Tel. 09 3118 5140
8300 Landshut
Manenstraße 1
Tel. 0871/22680
derungen der Stufe I setzen
beim Eintritt mindestens den
qualifizierenden Hauptschul–
abschluß voraus.
Hat man nach der vierten
Klasse der Berufsfachschule für
Maschinenbau das Zeugnis der
Fachschulreife in der Tasche,
kann man noch höhere Ziele
anste.uern. Über ein weiteres
Jahr an der Fachoberschule
zum Beispiel das lngenieurstu–
dium. Den Weg zu einem Uni–
versitätsstudium ebnet man
sich mit zwei zusätzlichen Jah–
ren an einer Berufsoberschule.
Man sieht: Dem Aufstieg
tüchtiger
Berufsfachschüler
sind fast keine Grenzen gesetzt.
Welche der beiden Ausbil–
dungsstufen gibt es nun an den
vier Schulorten in Bayern? Ans–
bach und Landshut bieten nur
die Stufe I, in lngolstadt gibt es
dagegen nur die Stufe II. ln
Würzburg schließlich werden
beide Stufen angeboten .
Weil es insgesamt nur vier
Berufsfachschulen für Maschi–
nenbau in Bayern gibt, darum
hat jede von ihnen ein großes
Einzugsgebiet. Die Schüler
kommen nicht nur aus der nä–
heren oder weiteren Umge–
bung, sondern manchmal sogar
aus anderen Regierungsbe–
zirken .
Wer nicht täglich zwischen
Heimatort und Schule pendeln
möchte oder kann, ist auf eine
Heimunterkunft angewiesen.
Daran mangelt es in keinem der
vier Schulorte. Allerdings: Die
auswärtige Unterkunft kostet
Geld. Gibt es Zuschüsse dafür?
Die Antwort lautet ja.
Für solche Schüler, denen
der tägliche Schulweg nicht zu–
mutbar ist und die deshalb aus–
wärts wohnen müssen, gibt es
BAföG. Wieviel Geld das im
Einzelfall ist, hängt von vielen
Umständen ab. Am besten läßt
man sich darüber bei den Äm–
tern für Ausbildungsförderung
beraten, die es in jedem Land–
ratsamt und in allen kreisfreien
Städten gibt.
Für leistungsfähige und be–
dürftige Berufsfachschüler, die
nicht gezwungen sind,
a
r
wärts zu wohnen, gibt es e1.
~
andere Geldquelle, nämlich
die Bayerische Schülerbegab–
tenförderung.
Voraussetzung ist, daß man
mit den Schulleistungen zu den
ersten 20 Prozent seiner Jahr–
gangsstute gehört. Ermittelt
wird dies alljährlich von den
Schulleitungen, die auch eine
entsprechende Bescheinigung
ausstellen zur Vorlage beim
Amt für Ausbildungsförderung.
Berufsfachschüler der 1.
Jahrgangsstufe haben auch
grundsätzlich Anspruch auf ko–
stenlosen Transport zur Schule.
Ab der 2. jahrgangsstufe kön–
nen sie Kostenrückerstattung
beantragen.
Nun zu den Terminen : Wer
eine Berufsfachschule für Ma-
schinenbau besuchen will
kann sich dort ab Februar e
schreiben. Vorzulegen ist dal3
das Halbjahreszeugnis. Die
Adressen der Schulen finden
Sie bei der Landkarte auf Seite 8.
Etwas ganz Wichtiges ist
noch anzufügen. Angenommen
werden nicht nur männliche
Bewerber. An den Berufsfach–
schulen für Maschinenbau sind
selbstverständlich auch Mäd–
chen willkommen. Sie sollten
sich nur für Technik interessie–
ren, handwerklich geschickt
sein und gern mit Metall um–
gehen.
Der Besuch einer Berufsfach–
schule für Maschinenbau lohnt
sich . Alle vier Schulleiter bestä–
tigten nämlich übereinstim–
mend: Die Chancen nach der
Ausbildung auf einen Arbeits–
platz sind sehr gut. Fast alle Ab–
solventen fanden bisher noch
eine Anstellung. Und das istheu–
te nicht selbstverständlich .
e