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nicht beim Maschinenbau.

Als drittes Beispiel könnte

man Manfred anführen. Sein

Vater hat eine Firma für Ma–

schinenbau. Trotzdem ließ er

ihn die Lehre nicht im eigenen

Betrieb machen. Er meldete ihn

bei der Berufsfachschule für

Maschinenbau an. Der Grund:

Manfreds Vater kennt seit Jahr–

zehnten die solide Ausbildung

dort. Sie wollte er auch seinem

Sohn zugute kommen lassen .

ln Bayern gibt es vier dieser

Berufsfachschulen, nämlich in

Ansbach , lngolstadt, Landshut

und Würzburg. Junge Leute las–

sen sich hier im Maschinenbau–

er- und Mechanikerhandwerk

ausbilden . Die Schulzeit be–

trägt drei Jahre.

Im Klassenzimmer stehen

nicht nur allgemeinbildende

Fächer wie Deutsch , Sozial–

kunde oder Sport auf dem Stun–

denplan . Der Unterrichts–

schwerpunkt liegt dort vor al–

lem , auf Fachtheorie, Fach–

rechnen und Fachzeichnen.

Die angehenden Maschinen–

bauer erfahren, wie man Vor–

der- und Seitenansicht eines

Werkstücks maßstabgerecht zu

Papier bringt und wie man mit

Meßschieber oder Reißnadel,

mit Stiften oder Federn umgeht.

Sie lernen die Fräs- und

Schweißmethoden

kennen,

den Aufbau einer Bohrmaschi–

ne und alles, was man von

Schaltsystemen und Stromkrei–

sen wissen muß. Daneben geht

es um Kalkulation und Betriebs–

organisation.

Eine willkommene Abwechs–

lung nach so viel Theorie ist

dann der praktische Unterricht

in den schuleigenen Werkstät–

ten . Von der Fräs-, Bohr-,

Schleif- oder Drehmaschine bis

hin zur computergesteuerten

Werkzeugmaschine ist hier al–

les für eine fachgerechte Aus–

bildung vorhanden.

Die Schüler der " Grundstu–

fe", so nennt man hier die Ein–

gangsklasse, schneiden Gewin–

de, meißeln, sägen und feilen

Werkstücke. Weniger der Ein–

satz von Maschinen steht hier

anfangs im Vordergrund als

vielmehr

die

Handarbeit.

Grundkenntnisse in der Elektro–

technik und Elektronik runden

die praktische Ausbildung der

ersten Klasse ab.

Im Laufe dieses Jahres ferti–

an wie Briefbeschwerer, Ker–

zenleuchter oder Schlosser–

hämmer. Diese Arbeiten wer–

den von den Fachlehrern be–

gutachtet und benotet.

ln der zweiten und dritten

Klasse, der sogenannten Fach–

stufe, steigen dann die Anforde–

rungen. Was man an Grundfer–

tigkeiten erworben hat, wird

nun verfeinert und weiterent–

wickelt. Auch neue Arbeits–

techniken kommen hinzu.

Das Ausbildungsprogramm

umfaßt jetzt nicht nur das Frä–

sen von Flächen, das Verzah–

nen von Schnecken- und Kegel–

rädern , sondern auch das Licht–

bogenschweißen oder das Spa–

nen von Kunststoffen. Hier in

der Fachstufe baut man im Un–

terricht auch schon ganze Ma–

schinenanlagen zusammen .

Ständig nehmen die Schulen

auch Aufträge von Firmen in

den Lehrbetrieb herein . Das da–

mit erwirtschaftete Geld legt

man nutzbringend in neuen

Geräten an.

Nach drei Jahren Unterricht

in Klassenzimmer und Werk–

statt steht dann die Abschluß–

prüfung zum Facharbeiter an .

Sie wird in zwei Teilen abge–

legt. Der schriftliche umfaßt die

Gebiete Fachtheorie und -rech–

nen, Fachzeichnen und Sozial–

kunde.

Im praktischen Teil der Prü–

fung müssen die Berufsfach–

schüler ein Werkstück anferti–

gen, z. B. das verkleinerte Mo–

dell einer Zick-Zack-Nähma–

schine oder einen Rohrab–

schneider. Als Vorgabe erhält

man

eine maßstabgetreue

Zeichnung und eine bestimmte

Zeit, in der das Werkstück an–

gefertigt werden muß.

Werden Abschluß der Berufs–

fachschule besteht, erhält ein

Zeugnis, das der Gesellenprü–

fung im Maschinenbauer- und

Mechanikerhandwerk gleichge–

stellt ist. Auf junge Leute mitdie–

sem Zeug-nis wartet ein interes–

santes Berufsleben.

Bitte umblättern

gen die Schüler Übungsstücke

Jedes Werkstück muß maßstabgetreu dargestellt werden.

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