Mit amtlichen Informationen
nehmen. Ich finde
das nicht richtig.
Nie mand mö chte aus
hygienischen Grün–
den in den Badean–
zug eines unbe•
kannten Vorbe–
n ü tzers schlüp–
fen. Darf das von
einem Schul kind
verlangt werden?
Und wer haftet,
wenn dabei eine
H
, a nkheit
ü
• agen wird ?
S . Lenz - 0.
Das Vergessen der Sport–
kleidung ist ein leider
häufiges Problem . Den–
noch darf man ihm nicht
dadurch abhelfen, daß
man Schülern zumutet,
fremde Badekleidung an–
zuziehen. Für eine solche
Anordnung gibt es keine
Rechtsgrundlage.
Sollte
durch das Trikot unbe–
kannter Herkunft eine
Hautkrankheit übertragen
werden, so müßte der Zu–
sammenhang zwischen
fremdem Badeanzug und
Krankheit schlüssig nach–
gewiesen werden. Doch
ein solcher Beweis wird
kaum geführt werden
können .
•••••••••••••••
Spät
kommt er
Neulich kam ich
zu spät zur
Schule, Die Klas–
se saß schon seit
zehn Minu ten über
einer Stegreif–
aufgabe. Mein
Lehrer gab mir
auch ein Blatt
und ließ mich die
Arbe it mi tschrei –
ben. Abliefern
mußte ic h dann
zusammen mi t den
anderen Schülern ,
die doppelt so –
viel Zeit hatten
wie ich. Natür –
lich fiel die
Note entspre –
c hend schlecht
aus. Finden Sie
das gerecht ?
A. Spätling -
B.
Kommt ein Schüler aus ei–
genem Verschulden zu
spät, dann hat er die Fol–
gen dafür zu tragen. Diese
müssen jedoch angemes–
sen und pädagogisch
sinnvoll sein . Unpünkt–
lichkeit ist ein Fehlverhal–
ten, dem die Schule durch
Erziehungsmaßnahmen
entgegenzutreten hat. Die
Anordnung
ungleicher
Prüfungsbedingungen,
wodurch der Schüler
zwangsläufigeineschlech–
tere Note erhält, gehört
nicht dazu. Eine um die
Hälfte verkürzte Arbeits–
zeit führt nämlich zu kei–
ner objektiven Leistungs–
messung, sondern verhin–
dert diese geradezu. Die
auf diese Weise gebildete
ungerechte Note ist geeig–
net, das Vertrauensver–
hältnis zwischen Lehrer
und Schüler zu beein–
trächtigen . Besser wäre es
gewesen, den Nachzügler
die versäumte Zeit nach–
schreiben zu lassen. Auch
durch eine anteilige Ver–
minderung der Aufgaben
hätte man das Problem lö–
sen können.
•••••••••••••••
Schreiben Sie an:
Redaktion
SCHULE& WIR
Salvatorstr. 2
8000 München 2
Jede Anfrage
mit vollständi–
ger Absender–
angabe wird
beantwortet.
S
&
W behan–
delt Ihre Zu–
schrift ver–
traulich. Bei
der Veröffent–
lichung wer–
den Name
und Adresse geändert.
Fortsetzung von Seite 3
Briefwechsel
überdas
Waldsterben
Besucher schlossen sich dem
Aufruf an, mit ihrer Unterschrift
folgende Forderungen zu unter–
stützen:
1.
Sofortige Abkehr von der
"Hochschornstein-Politik";
2.
Forcierung der Rauchgasrei–
nigung;
3.
Verschärfung der TA Luft
(83);
4.
Generelle Verminderung des
Schadstoffausstoßes in allen
Bereichen
-
auch an der Öl–
feuerung und
am
Auto.
Wir hoffen, mit unseren Bemü–
hungen beitragen zu können,
den Wald und damit dem Men–
schen eine seiner wichtigsten
Lebensgrundlagen erhalten zu
können.
Mit freundlichen Grüßen
Klasse 10a
Da sich die Schüler von der täg–
lichen Postflut in der Kanzlei
des bayerischen Ministerpräsi–
denten keine falschen Vorstel–
lungen machten, rechnete in
St. Ottilien kaum jemand mit
mehr als einer höflichen Ein–
gangsbestätigung. Um so grö–
ßer war die Überraschung, als
eine dreiseitige Rückantwort
eintraf, vom Ministerpräsiden–
ten persönlich:
Liebe Schüler der Klasse 11a!
Für Ihr Schreiben vom 27. Juli
1983 danke ich recht herz–
lich .
. .
Über Ihre Zustimmung
zu meinen umweltpolitischen
Vorschlägen und Vorstößen so–
wie über das umweltpolitische
Engagement habe ich mich sehr
gefreut. Unter der Politik der
hohen Schornsteine hat gerade
Bayern wegen seiner geogra–
phischen Lage schwer zu lei–
den gehabt. Diese Politik war
ein untauglicher Versuch, Pro–
bleme zu lösen.
Die bisher getroffenen Maß–
nahmen zur Verringerung der
Luftverunreinigungen sind ein
Schritt in die richtige Richtung.
Ich habe unmißverständlich
deutlich gemacht, daß ich die
kürzlich erlassene Großfeue–
rungsanlagen-Verordnung für
unzureichend halte.
ln Beantwortung einer Reso–
lution von 132 Forstfachleuten
habe ich dies auch öffentlich
dokumentiert.. . Den Bundesin–
nenminister habe ich in zahlrei–
chen Gesprächen ermuntert,
das Problem der Stickoxide an–
zugehen. Bayern hat seine ra-
sehe Entscheidung uneinge–
schränkt begrüßt, ab 1986 nur
mehr
umweltfreundlichere
Neuwagen zuzulassen.
Wir müssen jedoch erken–
nen, daß es nicht allein an un–
serer Industrie liegt, die Um–
weltbelastungen zu verringern.
Auch der einzelne Bürger muß
sorgfältiger,
rücksichtsvoller
und verständnisvoller mit der
ihm anvertrauten Natur um–
gehen . ..
Wenn ein Vier-Personen–
Haushalt für das Auto heute fast
ebenso viel ausgibt wie für die
Nahrungsmittel (Auto ca. 17%,
Nahrungsmittel ca. 19%), so
zeigt dies, wie heute die Le–
benswichtigkeiten gesetzt sind.
Dann über eine zunehmende
Industrialisierung der Landwirt–
schaft und die sich daraus erge–
benden Auswirkungen auf die
Umwelt zu klagen, ist zutiefst
unglaubwürdig .
..
Wir müssen aber auch erken–
nen, daß die bedenklichen Fol–
gen der raschen technischen
Entwicklung, die großen Ein–
griffe in die natürliche Umwelt
des Menschen, wachsender
Landverbrauch,
Verunreini–
gung der Gewässer, Schädi–
gung der Wälder, zunehmen–
der Ausstoß von Schadstoffen
und wachsende Lärm- und Ge–
ruchsbelästigungen die natürli–
chen Lebensgrundlagen der
Menschen bedrohen oder sogar
langfristig in ihrem Bestand ge–
fährden.
Gerade vor diesem Hinter–
grund ist die Anspruchshaltung
der Menschen unserer Zeit, die
Ablehnung von Eigenverant–
wortung und Selbstverantwort–
lichkeit und der Ruf nach dem
Staat zu sehen .
..
Das Aufleuchten ökologi–
scher und biologischer Warnsi–
gnale muß uns alle wieder be–
scheidener und verantwor–
tungsbewußter machen. Den–
ken Sie bitte einmal nach, wel–
chen Beitrag Sie leisten
könnten.
Damit Sie unsere schöne Na–
tur besser kennenlernen und
bewußter erleben können,
übermittle ich Ihnen ein Buch
über Bäume und Sträucher, das
ich für Sie signiert habe.
Mit freundlichen Grüßen