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leimen, Verkeilen, Zinken und
Zapfen von Holz. Ebenso den
richtigen Umgang mit Metall
und die Technik seiner fachge–
rechten Bearbeitung, etwa das
Gewindeschneiden, das Löten,
das Bohren und das Schärfen
der Werkzeuge. Auch Schlep–
per-, Maschinen- und Geräte–
pflege steht auf dem Programm.
Daneben wird das Aus- und
Einglasen geübt, die Reparatur
eines Kunststoffbehälters, kurz
all die vielfältigen handwerkli–
chen Fertigkeiten, die in einem
Agrarberuf gefordert sind.
. Dort, wo die Schule nicht ge–
nügend ausgestattet ist oder
technische Spezialisten nötig
sind, helfen Fachwerkstätten
weiter. So absolvieren z. B. die
"lnehmer am Münnerstädter
J Lehrgänge im Schweißen
und Schlepperfahren an der
Deutschen
Landmaschinen–
schule in Hammelburg. Die
staatliche Lehr- und Versuchs–
anstalt in Schwarzenau hält den
Kurs in Tierhaltung und Mel–
ken.
Aljes in allem ist rund die
Hälfte des gesamten Lehrange–
bots im BGJ Agrarwirtschaft der
beruflichen Praxis, ein Drittel
des Unterrichts der Fachtheorie
gewidmet. Dazu gehören z. B.
so wichtige Themen wie der
Zusammenhang von Klima und
Pflanzenbau, das Verstehen
einer Wetterkarte, die chemi–
schen Grundlagen der Pflan–
zenernährung und Düngung,
Tierzucht und Vererbungsleh–
re, die Methoden der Planzen–
vermehrung, Grundbegriffe des
renverkehrs, der Verträge
d der verschiedenen Zah–
lungsarten. Auch Aufgaben und
Organisation der staatlichen
Behörden im Agrarbereich sind
ein Teil des fachtheoretischen
Unterrichts.
Auf Schritt und Tritt läßt er
den Bezug zur Praxis erkennen.
Von der gefürchteten "Kopfla–
stigkeit" des BGJ kann also kei–
ne Rede sein, auch wenn die
allgemeinbildenden Fächer Re–
ligion, Deutsch und Sozialkun–
de sowie der Sport zum Pen–
sum gehören .
Das Beispiel Münnerstadt ist
keine Ausnahme. Ähnlich funk–
tioniert das BGJ Agrarwirtschaft
schon an 39 bayerischen Schul–
zentren. Im derzeitigen Aus–
bauzustand durchlaufen es
jährlich gut 1600 junge Men-
schen.
.
Nach deni erfolgreichen Be–
such des BGJ und ausgerüstet
mit soliden Grundkenntnissen
der Agrarwirtschaft sind sie in
der Lage, eine überlegte Ent–
scheidung für einen der sieben
Spezialberufe dieser Branche
zu treffen . Dann treten sie für
zwei Jahre in einen Ausbil–
dungsbetrieb als Lehrling ein .
Dort erwerben sie traditionell
nach ,.dualem" System die
noch fehlenden Kenntnisse und
Fertigkeiten . Am Ende der Lehr–
zeit steht wie bisher die Gesel–
lenprüfung.
Keiner der jungen Leute, die
bisher in Münnerstadt das BGJ
durchliefen, stand anschlie–
ßend ohne Lehrstelle da. Im
Gegenteil. Die unterfränki–
schen
Ausbildungsbetriebe
machten mit dieser neuen Art
von Lehrlingen so gute Erfah–
rungen, daß immer mehr bereit
sind, Lehrstellen anzubieten. ·
Und was sagen die jungen
Leute selbst zu diesem neuen
Modell? Auch ihr Urteil ist
überwiegend positiv, wenn–
gleich nicht unkritisch . Am
meisten loben sie den Fachpra–
xistag. Weniger angenehm fin–
den sie die weiten Fahrtstrek–
ken. Liegen doch manchmal
Wohn- und Schulort 25 bis 30
Kilometer auseinander. Aber
nur bei vier der insgesamt 50
Münnerstädter BGJ-Schüler war
1980 der Fahrtstreß so groß,
daß sie ein Quartier am Schul–
ort vorzogen.
Und noch etwas verdient Be–
achtung. Wer das BGJ durch–
läuft, ist Schüler, und das be–
deutet: Statt Lehrlingsentgelt er–
hält er Förderung nach BAföG .
Die Höhe hängt vom Einkom–
men der Eitern ab. Wer sich
auswärts einquartieren muß,
kann monatlich bis 465 DM
Staatszuschuß erhalten. Wer
dagegen bei den Eitern wohnt,
bekommt maximal 260 DM.
Apropos Elternhaus: Die
Zahlen aus dem Münnerstädter
Schulsprengel zeigen, daß kei–
neswegs nur Kinder von Land–
wirten das BGJ Agrarwirtschaft
besuchen. Genau die Hälfte
kommt aus einem Elternhaus,
das nichts mit Landbau, Gärt–
nerei oder Viehzucht zu tun
hat. Die Väter arbeiten als De–
korateur oder Bauarbeiter,
Handelsvertreter oder Gastwirt,
Bäcker oder Beamter, Bauinge–
nieur oder Kraftfahrer, Haus–
meister oder Eisenhändler.
Und auch das ist interessant:
Im Münnerstädter BGJ Agrar–
wirtschaft stellen die Mädchen
erst 14 von insgesamt 50 Schü–
lern. Läßt sich dieses ungleiche
Verhältnis ins Lot bringen? Es
würde sich gewiß lohnen.
Nicht nur für die Mädchen .
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probiert~prämiert
Machen Sie mit bei der S&W-Ideenbörse!
Es zahlt sich aus.
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ie
S&W-Ideenbörse
geht in die vierte Run–
de. Seit Eröffnung der
Leser-Rubrik treffen bei
der Redaktion in jeder Woche
neue Vorschläge ein; denn
überall, wo Kinder zur Schule
gehen, sammeln Eitern Erfah–
rungen, entdecken sie prakti–
sche Kniffe, die den Kindern
helfen, Ordnung zu schaffen,
Zeit zu sparen, das Gedächtnis
zu entlasten, die Konzentra–
tion zu üben.
Aus dem Schatz dieser päd–
agogischen Hausmittel stellt
S&W diesmal zwei praktische
Ratschläge vor, die gerade für
Eitern mit Abc-Schützen hilf–
reich sein werden. Zunächst
gibt Frau Krause aus Neuöt–
ting einen Tip, wie man Schul–
ranzen und Schulbücher scho–
nen kann:
,.Moderne Schulranzen sind
heute aus leichtem Material
wie Segeltuch usw. herge–
stellt. Doch leider geht das oft
auf Kosten der Stabilität. So
war bei dem Modell unseres
Sohnes nach kurzer Zeit die
zur Versteifung eingearbeitete
Kunststoffplatte völlig zerbro–
chen. Da schafften wir Abhilfe
durch eine maßgenau nachge–
schnittene dünne Sperrholz–
platte. Sie ist kaum schwerer
als die zerbrechliche Vorgän–
gerin, dafür aber unverwüst–
lich. Mit ihr verstärkten wir die
Rückseite des Schulranzens.
Damit die Bücher und Hefte
beim Transport fest stehen
und sich nicht gegenseitig be–
schädigen, klebten wir noch
einen zwei Zentimeter starken
Schaumstoffstreifen auf den
Boden der Schultasche."
Ein weiterer nützlicher Vor–
schlag kommt von Frau Hoch–
dorfer aus Neu-Uim. Wie stets,
wenn Kinder den Schulweg
mit Bus oder Bahn zurückle–
gen müssen, gab es auch in
ihrer Familie immer wieder
Probleme mit den Fahrkarten.
Sie wurden vergessen, waren
am Morgen nicht zu finden,
schlummerten irgendwo in der
abgelegten Kleidung. Da kam
Frau Hochdorfer auf die Lö–
sung:
"Die Fahrkarten werden jetzt
in einen Kofferanhänger mit
Sichtfenster gesteckt. Er läßt
sich an jeder Schultasche an–
bringen, notfalls mit einer
Schnur auch am Gürtel, am
Hosenbund oder am Reißver–
schluß des Anoraks. Seither
hat die nervtötende Sucherei
ein Ende, keine Fahrkarte wird
mehr vergessen."
Wer holt sich die nächste
Prämie in der S&W-Ideenbör–
se? Bitte schicken Sie Ihren
Vorschlag an die Redaktion
SCHULE & WIR, Salvatorstra–
ße 2, 8000 München 2.
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