7
Liebe Schülervertreterinnen und Schülervertreter,
„Es geht um Deine Sache!“
– Dieser Aufruf, Verant-
wortung zu übernehmen, ist rund 2000 Jahre alt. Bis
heute hat er nichts an Aktualität verloren. Niemand weiß das besser als Ihr: Indem Ihr Eure Mitschüle-
rinnen und Mitschüler vertretet, setzt Ihr Euch ein für Eure Anliegen, für das, was das Leben Eurer
Schulgemeinschaft unmittelbar betrifft – denn es geht um Eure Sache!
Sich einmischen, mitreden, mitgestalten und mitentscheiden: das ist der Kern von Demokratie. Und
deshalb gehört das Mitspracherecht auch an die Schule. Denn Schule ist eben nicht nur zur Vermittlung
von Kenntnissen und Kompetenzen da, die Euch für die Berufsausbildung oder das angestrebte Stu-
dium qualifizieren. Hier werden auch grundlegende Werte vermittelt – Werte, die Orientierung bieten im
Leben. Verantwortung zu übernehmen für sich und andere, ist ein solcher Wert. Er ruft uns zur demo-
kratischen Teilhabe und Partizipation auf – in unserem unmittelbaren Lebensumfeld wie in der Gesell-
schaft als Ganzes. Als Klassensprecher oder Schülersprecher auf Schul-, Bezirks- und Landesebene
bringt Ihr die Interessen und Ansprüche der Schülerinnen und Schüler Eurer Schule in Entscheidungs-
prozesse ein. Ihr vertretet sie in wichtigen Gremien wie dem Schulforum oder in der Landesschüler-
konferenz. Das ist nicht immer leicht. Der Austausch und auch der Widerstreit unterschiedlicher Posi-
tionen ist spannend, aber auch anstrengend. Hinzu kommt: Nicht alle Eure Mitschüler bringen dasselbe
Interesse am Schulleben auf wie Ihr selbst. Manchmal bekommt Ihr vielleicht sogar den Vorwurf zu
hören, dass Ihr nichts oder zu wenig bewegt. All das gehört zur Demokratie. Doch von gelegentlichen
Schwierigkeiten solltet Ihr Euch nicht abbringen lassen. Denn es ist eine hohe Kunst, eigene Vorstellungen
konstruktiv einzubringen und andere immer wieder für ein gemeinsames Ziel zu motivieren – das ist in
der Politik nicht anders als im Schulalltag.
Wir können Euch jedenfalls versichern: Euer Engagement lohnt sich – für Euch selbst, für Eure ganze
Schule und für das Bildungswesen in Bayern. Schließlich hat die Schülermitverantwortung heute eine
Vielzahl an Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung des Schullebens. Und umgekehrt wird eine Schule
erst dadurch lebendig, dass Menschen sich aktiv einsetzen, im fairen Austausch Stellung beziehen und
Entscheidungen treffen, die eine Mehrheit trägt. Trotz teils unterschiedlicher Interessen und Perspektiven
verbindet Schüler, Lehrkräfte und Eltern dabei ein gemeinsames Anliegen: Schule so zu gestalten, dass
alle Kinder und Jugendlichen dort erfolgreich lernen, Anerkennung finden und sich zu verantwortungs-
sowie selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln können. Wir danken Euch sehr herzlich, dass Ihr
durch Euer Engagement zu diesem gemeinsamen Ziel beitragt!
Die vorliegende Handreichung, die gemeinsam von Schülervertretern und Lehrkräften erarbeitet wurde,
möchte Euch bei Eurer verantwortungsvollen Aufgabe unterstützen. Unser Wunsch: Nutzt diese Hand-
reichung intensiv – das ist die größte Belohnung für die Autoren, denen wir an dieser Stelle herzlich für
ihre Beiträge aus der Praxis für die Praxis danken. Für Eure Arbeit wünschen wir Euch Freude, Schwung
und Kreativität – und die nötige Geduld und Hartnäckigkeit!
München, im September 2014
Grußwort
Georg Eisenreich
Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium
für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Dr. Ludwig Spaenle
Bayerischer Staatsminister für Bildung
und Kultus, Wissenschaft und Kunst