LehrplanPLUS Grundschule - page 28

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Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschule
4.3 Vernetzung mit weiteren Bildungspartnern
Jede Grundschule entwickelt ihr individuelles Profil vor dem Hintergrund der Potenziale und Bedürf-
nisse vor Ort. Dabei hat sie den gesamten Lebensraum der Kinder im Blick und nutzt Impulse aus
dem Umfeld. Einrichtungen und Personen, die für ein Kind zugleich Verantwortung tragen, z.B.
Horte, Förderzentren und die Mobilen Sonderpädagogischen Dienste (MSD), kooperieren ebenso
wie Bildungseinrichtungen, die die Kinder aufeinanderfolgend besuchen, z.B. beim Übergang in die
Grundschule und von dort auf weiterführende Schulen.
Im Umkreis jeder Schule gibt es zudem Bildungsangebote in der Trägerschaft außerschulischer Part-
ner, z.B. des Freistaats, der Kommunen, der Kirchen und religiösen Gemeinschaften, von Vereinen,
Verbänden, Stiftungen oder von Betrieben. Durch die Öffnung von Schule und Unterricht und die
Kooperation mit Bildungspartnern erweitern die Grundschulen ihr Bildungs- und Lernangebot im
Unterricht sowie über den Unterricht hinaus, indem sie außerschulische Experten an der Schule
einbeziehen, außerschulische Bildungsorte besuchen und außerschulische Bildungsangebote nut-
zen. Dadurch ergänzt und bereichert die Grundschule ihre Angebote im Unterricht, in der Ganztags-
schule und im Schulleben.
5 Übergänge gestalten
Die Kooperation der Grundschule mit den Kindertageseinrichtungen und den weiterführenden Schu-
len dient sowohl der Übergangsbegleitung des Kindes als auch der Entwicklung einer gemeinsamen
Sprache, der Herstellung eines gemeinsamen Bildungsverständnisses und der Gestaltung einer
anschlussfähigen Bildungspraxis.
Die Einschulung stellt einen ersten Übergang in der Bildungsbiografie eines Kindes dar. Der kompe-
tenzorientierte Unterricht in der Grundschule knüpft an die Kenntnisse und Fähigkeiten an, die die
Kinder beimSchuleintritt mitbringen, baut Stärken aus und ermöglicht den Ausgleich von Schwächen.
Von besonderer Bedeutung ist die Kooperation mit Kindertageseinrichtungen. Die Lehrkräfte arbei-
ten, unter Einwilligung und Beteiligung der Eltern, mit externen Experten und Pädagogen aus früher
besuchten Institutionen zusammen, um die Bedürfnisse einzelner Kinder frühzeitig zu erkennen und
darauf einzugehen. Die Bayerischen Leitlinien für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende
der Grundschulzeit erleichtern als gemeinsamer Orientierungs- und Bezugsrahmen diesen Abstim-
mungsprozess.
Auch während der Grundschulzeit erleben Kinder Übergänge, z.B. bei einem Lehrer-, Klassen- oder
Schulwechsel. Die neue Lehrkraft informiert sich über die Veränderung und deren Bedeutung für
das Kind und macht passende pädagogische und unterrichtliche Angebote.
AmEnde der Grundschulzeit steht die Entscheidung hinsichtlich des Übertritts in eineweiterführende
Schule. Die Grundschule bietet für diese Übergangssituationen rechtzeitig vielfältige Informations-
und Gesprächsmöglichkeiten an. In engem, vertrauensvollem Kontakt mit den Eltern und den
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