Magazin Einsichten und Perspektiven (Ausgabe 1/14) - page 47

„Die Waffen nieder" – Bertha von Suttners Leben gegen den Krieg
Einsichten und Perspektiven 1 | 14
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37 Kempf (wie Anm. 19), S. 57.
38 Claus Bernet: Suttner, Bertha Sophia Felicita von, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band XXIV. Verlag Traugott Bautz,
Spalten 1435-1471. Elektronisches Dokument 2005:
[Stand: 08. Mai 2005].
39 Hamann (wie Anm. 4), S. 475.
40 Ebd., S. 343.
Gruppenbild der Friedenskonferenz in Den Haag, 1899
Foto: ullstein bild - Heritage Images/The Print Collector
der Person Suttners.
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Diese aber lässt sich nicht einschüch-
tern, im Gegenteil, nach der Haager Konferenz steigert sie
ihr Engagement noch.
Internationaler Friedensjournalismus
Ende 1899 gibt Bertha von Suttner die Herausgeberschaft
der Friedens-Warte – so der neue Titel der Zeitschrift Die
Waffen nieder – ab. Ausschlaggebend ist dabei der Gedan-
ke, dass sie sichmit ihrer publizistischen Arbeit nicht auf die
ohnehin schon von der Friedensbewegung Überzeugten be-
schränken will. Zu vielen angesehenen deutschsprachigen
Zeitungen und Zeitschriften pflegt sie bereits ein gutes Ver-
hältnis und ist als Autorin gefragt. Nun schreibt sie ver-
stärkt auch für international angesehene Zeitschriften und
Zeitungen, etwa die Frankfurter Zeitung, die New Yorker
Staatszeitung, den Pester Lloyd, den Secolo, den Courier
Européen, den North American Review.
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Sie betritt die
Bühne des internationalen Journalismus. Dass sie als politi-
sche Journalistin in weiten Kreisen auf Anerkennung stößt,
zeigt sich daran, dass sie 1904 – Jahre, bevor Frauen zu Jour-
nalistenverbänden zugelassen werden – auf der internatio-
nalen Pressekonferenz in Berlin einen Vortrag hält. Begin-
nend mit den Worten „Meine Brüder“ versucht sie, ihren
Kollegen die Vorzüge der Friedensberichterstattung darzu-
legen.
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SchwereVerluste
Trotz ihrer Erfolge als öffentliche Leitfigur der Friedensbe-
wegung gestalten sich für Bertha von Suttner die ersten Jah-
re des 20. Jahrhunderts schwierig. Mit AlfredNobel ist 1896
ihr wichtigster Sponsor verstorben und die Schulden der Fa-
milie von Suttner sind erdrückend. Wieder hält sie sich mit
der Produktion unterhaltsamer Medieninhalte über Wasser.
In der finanziell prekären Situation hofft sie auf die Verlei-
hung des von Alfred Nobel auf Drängen Suttners einge-
richteten Friedensnobelpreises.
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Doch die ersten Jahre wer-
den andere mit der Auszeichnung bedacht. Zudem stirbt
1902 Arthur von Suttner, und obwohl die Beziehung in den
Jahren vor seinem Tode nicht frei von Problemen ist, ver-
fällt Suttner in große Trauer.
Trotzdem begibt sie sich auf zahlreiche Vortrags-
reisen durch die ganze Welt, auch in die USA, wo sie gefei-
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