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Was leistet das Profilfach Altgriechisch?
Ausgehend von den antiken Originalen werden im Griechisch-
unterricht entscheidende Fragen gestellt, die ganz wesentlich zur
Persönlichkeitsbildung der jungen Menschen beitragen können.
Wie muss ich handeln?
Mit Sokrates beginnt im Abendland das systematische Nachdenken
über Ethik. Ähnlich wie Antigone in der Tragödie des Sophokles
vertritt er seine Vorstellung vom ethisch richtigen Handeln mit aller
Konsequenz bis in den Tod – eine bis heute maßgebende Gestalt,
die zur Diskussion und Reflexion herausfordert.
Was kann ich erkennen?
Die griechische Philosophie hegt von Anfang an ein tiefes Misstrauen
gegen die Sinneswahrnehmung und setzt dagegen das reine Den-
ken. Die Bedingungen und Grenzen der menschlichen Wahrnehmung
sind noch heute Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung.
Was ist der Mensch?
Was ist das Wesen des Menschen und wo sind die Grenzen mensch-
lichen Erkennens und Handelns? Auf diese Fragen versuchen die
Denker der griechischen Aufklärung neue Antworten zu finden. Das
Problem der menschlichen Selbstüberschätzung, der Hybris, ist ein
vom Geschichtsschreiber Herodot bis zu den Tragödiendichtern
immer wieder behandeltes Thema von ungebrochener Aktualität.
Wie kann ich glücklich werden?
Diese Frage steht im Mittelpunkt allen
Philosophierens bei den Griechen. Damals
wie heute muss jeder selbst eine Antwort
für sich finden. Die antiken Lebensent-
würfe können dabei Ratgeber sein.