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Flexible Grundschule
2 Lerndokumentation und Leistungserhebung in der Flexiblen Grundschule
2.2 Lernlandkarte
Mithilfe von Lernlandkarten können Schülerinnen und Schüler in vorstrukturierter Weise ihren Lern- und
Wissensstand zu einem bestimmten Thema beschreiben. Das Erstellen einer Lernlandkarte muss mit ihnen
eingeübt werden. Die Kinder erhalten in vorgedruckten Ovalen Formulierungen dessen, was als Wissens-
inhalt, als Fähigkeit oder Fertigkeit zu einem Thema wünschenswert ist. Die Kinder schneiden diese Ovale
aus. Sie können sie auch selbst durch eigene Beschreibungen ihrer Kenntnisse ergänzen. Diese Möglichkeit
nehmen Kinder umso mehr in Anspruch, je mehr sie mit diesem Instrument zur Lerndokumentation vertraut
sind. Nun ordnen sie sie nach den vorgegebenen Kriterien und kleben sie auf ein Blatt Papier oder in das
eigene Lerntagebuch ein:
So zeige ich, was ich kann, und was ich noch lernen möchte:
grün
ausgemalt:
Das beherrsche ich. Ich kenne mich gut aus.
gelb
schraffiert:
Ich weiß ein wenig darüber. Dazu möchte ich gern mehr wissen/üben/lernen.
rot
umrandet:
Dazu weiß ich noch gar nichts. Ich brauche Hilfe.
Die erste Lernlandkarte kann nach einem bestimmten Zeitraum, während dem zum Thema gelernt und
geübt wurde, wieder zur Hand genommen und ergänzt werden: Felder, die in der ersten Lernlandkarte rot
umrandet oder gelb schraffiert waren, können zum zweiten Zeitpunkt der Bearbeitung zu den grün ausge-
malten Feldern gehören. So können in Lernlandkarten erworbene Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten
sichtbar gemacht und der Lernzuwachs dokumentiert werden.
Lernlandkarten bieten die Möglichkeit, den eigenen Lern- und Wissensstand zu reflektieren und sich selbst
weitere Ziele zu setzen. Schülerinnen und Schüler können dies auch gut in einem Lerngespräch mit der Lehr-
kraft tun. So übernehmen die Kinder so früh wie möglich Verantwortung für das eigene Lernen.