LehrplanPLUS Grundschule - page 97

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Fachprofile der Grundschule
KUNST
KUNST
1 Selbstverständnis des Faches Kunst und sein Beitrag
zur Bildung
1.1
Bedeutung und Aufgabe des Faches
Bilder verstehen, durch Bilder kommunizieren, bildliche Darstellungsformen finden und erproben,
Fantasie und Kreativität entfalten sind Voraussetzungen sowohl für die Orientierung in einer zuneh-
mend von Bildern geprägten Welt als auch für eine gelingende Teilhabe am kulturellen Leben. Die
dafür notwendigen Grundlagen erwerben die Kinder in der Grundschule vor allem auch im Fach
Kunst.
Hier erleben die Schülerinnen und Schüler in unmittelbarer Erfahrung, wie sinnliche Wahrnehmung,
Fantasie, Motorik und kritische Überprüfung beim eigenen Gestalten ineinandergreifen. So ent-
wickeln sie bereits im Kunstunterricht der Grundschule ein erstes Verständnis für Bilder als Resultate
künstlerischer Schaffensprozesse.
„Bild“ wird im Lehrplan als umfassender Begriff für zwei- und dreidimensionale Werke, bildliche
Informationen, Prozesse und Situationen visueller Erfahrung verstanden. An altersgemäßen Bei-
spielen aus der Kunstgeschichte und der gestalteten Umwelt (Design, Architektur, Medien, Alltag)
verstehen die Schülerinnen und Schüler, warum Menschen immer Bilder produziert haben und pro-
duzieren.
1.2
Kompetenzerwerb im Kunstunterricht
Die im Fach Kunst erworbenen Kompetenzen leisten für die Schülerinnen und Schüler der Grund-
schule einen wichtigen Beitrag zu ihrer ganzheitlichen Entwicklung. Dazu gehören:
Orientierung in der bildgeprägten Welt von heute durch den Erwerb von Bildkompetenz
Erfahrung von ästhetischem Genuss bei der Auseinandersetzung mit der Welt der Bilder
Persönlichkeitsbildung durch die Förderung reichhaltiger Vorstellung und kreativer Gestaltung
kulturelle Teilhabe durch die aktive Begegnung mit Werken der Bildenden Kunst, z.B. in Museen,
Galerien, Ateliers oder im öffentlichen Raum sowie durch die Mitgestaltung der eigenen Umge-
bung
Jedes bildnerische Ergebnis ist persönlicher, individueller Ausdruck und wird als solcher wahrge-
nommen. Durch Erfolge im Gestalten erreichen die Schülerinnen und Schüler Selbstsicherheit. Sie
verarbeiten eigene Empfindungen und Gedanken im Bild. Darüber hinaus steigern sie ihre Bereit-
schaft, im Gestaltungsprozess Unerwartetes zuzulassen. Visuelle Neugierde ist für das kreative
Schaffen ebenso unabdingbar wie Genussfähigkeit bei der Wahrnehmung des Schönen oder Freude
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