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2. Politische Bildung an den Schulen in Bayern

Gesamtkonzept für die Politische Bildung an bayerischen Schulen

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2. Politische Bildung an den Schulen in Bayern

Im Rahmen eines lebenslangen Prozesses Politischer Bildung kommt der Schule

eine zentrale Rolle zu, da sie ausnahmslos alle schulpflichtigen Kinder und

Jugendlichen (vgl.

Art. 129 BayVerf „Schulpflicht“

) bzw. jungen Erwachsenen

erreicht. Neben der Bayerischen Verfassung (BayVerf), dem Bayerischen Ge-

setz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) und den Lehrplänen

für die politisch (-historische) Bildung an bayerischen Schulen sind insbeson-

dere folgende Beschlüsse, Empfehlungen und Richtlinien grundlegend: der

Beschluss der KMK zur Stärkung der Demokratieerziehung (06.03.2009), die

Europarats-Charta zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung (Emp-

fehlung CM/Rec (2010)7), die UN-Konventionen über die Rechte des Kindes

sowie die Empfehlungen des Europäischen Rates zu Schlüsselkompetenzen für

lebensbegleitendes Lernen vom 18.12.2006.

Das hier vorliegende Gesamtkonzept ist verbindliche Vorgabe und soll der Un-

terstützung aller Lehrkräfte in Bayern dienen. Es konzentriert sich vor allem auf

den inhaltlichen und didaktischen Rahmen für Unterricht und Schulleben, in

dem Politische Bildung als aktiver Beitrag zur gelebten Demokratie sowie zur

Gestaltung von Gesellschaft und Staat ihren festen Platz hat.

Praxisnahe Anregungen zur Umsetzung geben weitere Impulse, um Politische

Bildung in Unterricht und Schulleben sowie an außerschulischen Lernorten sys-

tematisch zu implementieren.

Dieses Gesamtkonzept wurde mit Kultusministerieller Bekanntmachung vom

12. September 2017 in Kraft gesetzt und hat damit die gleiche Verbindlichkeit

wie die geltenden Lehrpläne. Als Leitlinie zur Vermittlung Politischer Bildung

an allen Schulen in Bayern verpflichtet das Gesamtkonzept sowohl die Schul-

leitungen als auch die Lehrkräfte aller Fächer und Schularten in Bayern, ihre

dementsprechende Verantwortung wahrzunehmen.

2.1 Möglichkeiten und Herausforderungen Politischer

Bildung

Zu den Aufgaben der Politischen Bildung in der Schule gehört es insbesondere,

die Grundlagen der demokratischen Gesellschaftsordnung einschließlich ihres

Wertekonsenses systematisch zu vermitteln, Handlungskompetenzen anzu-

bahnen und dabei auch die Toleranz-, Kritik- und Konfliktfähigkeit zu schulen,

ohne die eine demokratische Ordnung und eine plurale Gesellschaft nicht be-

stehen können.

Um aktuelle politische und gesellschaftliche Phänomene zu verstehen, die sich

gegen die Demokratie und ihre Freiheitspostulate richten, müssen die Schüle-

rinnen und Schüler lernen, diese in einen geschichtlichen Kontext einzuordnen.

Beispiele dafür sind die Bedrohung durch fundamentalistische und extremis-

tische Bewegungen oder auch die Herausforderungen, denen sich die Euro-

päische Union – in ihrem Anspruch im globalen Umfeld ein starker Partner zu

Demokratieerzie-

hung als Verfas-

sungsauftrag und

Grundlage für die

Politische Bildung

Aufgaben der

Politischen Bildung

in der Schule

Bedeutung der

historisch-politi-

schen Bildung