D
tige Förderung des Kindes. Nicht erst seit PISA
wissen wir, dass die Kinder am besten lesen kön-
nen, deren Eltern Interesse an ihrer Lektüre zei-
gen. Wenn sich Eltern abends mit ihrem Kind
über das Buch unterhalten, das das Kind zum
Beispiel gerade im Deutschunterricht liest, wird
das Kind mehr und interessierter lesen.
Die Studie von Professor Sacher im Auftrag der
Stiftung Bildungspakt Bayern zeigt den größten
Verbesserungsbedarf in den Bereichen Informa-
tion der Eltern und Mitwirkungsmöglichkeiten
der Eltern in der Schule, zumal das am häufigsten
eingesetzte Instrument, der Informationsbrief,
nur von geringem Nutzen für die Eltern ist.
Eine effiziente Erziehungspartnerschaft zwischen
Eltern und Schule entsteht nur dann, wenn beide
Seiten möglichst einfache, gut funktionierende
und vor allem gegenseitige Kommunikationskan-
äle haben. Schule darf keine „black box“ sein, in
der etwas mit dem Schüler passiert, was für El-
tern nicht nachvollziehbar ist. Was wir daher
noch mehr brauchen: Transparenz und weit ge-
öffnete Schultüren.
Die Ergebnisse der Erhebung belegen auch, dass
ein hoher Bedarf an pädagogischer Beratung sei-
tens der Eltern besteht, die über die Frage der
Schulleistung und der Schullaufbahn deutlich hi-
nausgeht. Nicht nur die schulische Leistung,
Persönliche Entwicklung
Erziehungsfragen
Disziplin
Hausaufgaben
Schullaufbahn
Leistung&Lernen
Schule keine „black box“
Gemeinsame Ziele
7
3/08
z.Z. behandelte
Themen
Gewünschte
Themen
ie erste Projektphase des Pro-
jekts „Vertrauen in Partnerschaft
– V.i.P.“ diente dazu, sich einen
zuverlässigen Überblick über den
Stand der Kooperation von El-
ternhaus und Schule an bayerischen Schulen zu
verschaffen. Als Partner wurde dazu Professor
Werner Sacher von der Friedrich-Alexander-Uni-
versität Erlangen-Nürnberg gewonnen. Er führte
die umfangreiche Erhebung an 581 zufällig ausge-
wählten bayerischen Schulen durch – weltweit
eine der größten Untersuchungen zur Zusam-
menarbeit von Elternhaus und Schule. Die Unter-
suchung erbrachte sehr interessante Ergebnisse:
Für die überwiegende Mehrheit der Eltern und
Lehrer ist das Verhältnis zwischen Elternhaus
und Schule von Achtung und Vertrauen be-
stimmt. Beschwerden übereinander und gegen-
seitige Kontrolle stehen für beide Seiten nicht im
Vordergrund. So lautet das vielleicht wichtigste
Ergebnis der aufwändigen Studie.
Zugleich zeigt die Studie, wie die Kommunika-
tion und Zusammenarbeit beider Partner noch
effizienter gestaltet werden kann. Die Studie be-
legt, wie wichtig es ist, dass Lehrer und Eltern
gemeinsame Ziele verfolgen. Nur wenn beide
Seiten im regen Austausch miteinander stehen
und zusammenwirken, gelingt ihnen die nachhal-
HÄUFIGKEIT UND NUTZEN BEHANDELTER THEMEN IN DEN ELTERNGESPRÄCHEN
AUS SICHT DER ELTERN
1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0
Eltern wünschen
sich Gespräche mit
der Lehrkraft, bei
denen über die schu-
lische Leistung hinaus
die Persönlichkeits-
entwicklung des
Kindes im Vorder-
grund steht.
F0tos: corbis