1992/93 mit dem Start des
Schulversuchs 'Europäisches
Gymnasium', an dem sich
auch die Schule in Schäft–
larn beteiligt.
Wesentliche Zielsetzung
des Europäischen Gymnasi–
ums war es nämlich von An–
fang an, nicht nur dem Euro–
pagedanken und den Fremd–
sprachen, sondern auch den
Naturwissenschaften in be–
sonderem Maße Rechnung
zu tragen . Deshalb ist das
:roskop
Fach 'Natur und Technik'
im Europäischen Gymnasi–
um
1
und in der seit diesem
Schuljahr eingeführten Vari–
ante II in der Unterstufe
Wahlpflichtfach, in der Vari–
ante III dieses Ausbildungs–
zweiges Pflichtfach in den
Jahrgangsstufen sechs und
sieben . Darüber hinaus steht
es auch im Modellversuch
'Reform der Unter- und Mit–
telstufe des Gymnasiums' in
der 5. Klasse auf dem Stun–
denplan.
Worum geht es in diesem
Fach? Studiendirektor Peter
Renoth, Fachlehrer für Bio–
logie und Chemie, der sei–
nerzeit am Staatsinstitut für
Schulpädagogik und Bil–
dungsforschung an der Ent–
wicklung der Inhalte betei–
ligt war: „Uns lag daran,
die Unterstufenschüler des
Gymnasiums - ausgehend
vom Heimat- und Sach-
reiche gewählt, die der Er–
lebniswelt der Kinder dieses
Alters entsprächen . Ein Blick
in den Lehrplan be–
legt dies. Aufge–
führt sind dort z . B.
die Themen
Färben
mit Pflanzenfarbstof–
fen, Bauteile einer
Kamera, Herstellen
von Büttenpapier,
Untersuchen der Bo–
denarten
oder
Son–
ne, Mond und Ster–
ne.
Bei der Behand–
lung dieser Berei–
che im Unterricht
gehe es vor allem,
Beobachten, Beschreiben,
Untersuchen, Experimentie–
ren und Auswerten . Grund–
prinzip sei es, so Peter Re–
noth, die Kinder selbst We–
ge suchen und finden zu las–
sen . Dies bestätigt auch
Oberstudienrat Helmut Riedl :
„Bei diesem Fach verstehe
ich mich vor allem als Mo–
derator, der geeignetes Ma–
terial bereitstellt, Anleitun–
gen gibt, korrigierend ein–
greift und den Schülern
fachliche Ratschläge gibt."
Im Gymnasium Schäft–
larn hat sich gezeigt, dass
das Fach 'Natur und Tech-
und Reagenzglas
kundeunterricht der Grund–
schule - altersgemäß an na–
turwissenschaftliche Arbeits–
bzw. Denkweisen heranzu–
führen . Wir wollten den Reiz
des Neuen nicht nur für
die Fremdsprachen, sondern
auch für die Naturwissen–
schaften nutzen und die
Begeisterung der Kinder für
physikalische,
chemische
und technische Erscheinun–
gen nicht brach liegen las-
sen.
"
Deshalb habe man bei
der Zusammenstellung der
Themen auch bewusst Be-
so Peter Renoth, da–
rum„,dass die Schü–
ler Eigeninitiative
entwickeln, selbst et–
was basteln, bauen,
ausprobieren, zer–
legen und wieder
zusammensetzen."
Und die Erfah–
rung der vergange–
nen Jahre zeigt,
dass sich die Kin–
der ganz von selbst
Arbeitsmethoden
aneignen, die allen
natu rwissensc haftl ic hen
Fächern gemeinsam sind :
RAUMFAHRT-MUSEUM IN FEUCHT
Eine gute Möglichkeit, Schülern naturwissenschaftliche Zu–
sammenhänge nahe zu bringen, bietet das Raumfahrt-Museum
in Feucht bei Nürnberg. Benannt ist es nach Hermann Oberth,
dem Pionier der deutschen Raumfahrt. Auf einer Ausstellungs–
fläche von 760 qm finden sich nicht nur anschauliche Ver–
suchsanordnungen und Experimentiermöglichkeiten, sondern
auch eine Reihe von Originalstücken aus der russischen und
amerikanischen Raumfahrt.
Lehrkräfte, die an einer Klassenführung interessiert sind,
werden gebeten, sich vorher anzumelden.
Anschrift: Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum, Pfinzingstraße
72- 74, 90537 Feucht,
T.
(097 28) 35 02, F: (097 28) 749 20,
e-mail:
oberth@compuserve.com-
Al/gemeine Öffnungszeiten:
Samstag/Sonntag von 74.00- 77.00 Uhr
nik' in der Unterstufe gerne
gewählt wird. Helmut Riedl
selbst hält es auch für einen
guten Einstieg in die Natur–
wissenschaften. In den hö–
heren Klassen mache sich
dann, vor allem an seiner
Schule, die Konkurrenz an–
derer Fächer aus dem Wahl–
pflichtbereich, z . B. Chor,
differenzierter Sport oder
Schulspiel, bemerkbar. Mo–
nika und Michael aus der
5 . Klasse bestätigen dies.
Sie wollen beide im näch–
sten Schuljahr „erst mal an–
dere Fächer ausprobieren"
und dann vielleicht wieder
zu 'Natur und Technik'
zurückkehren.
D
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aktuell
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