Schule & Wir 1|2014 - page 7

Am Computer lernen Kinder am besten
In unserer Gesellschaft vertreten einige die These,
Kinder würden am PC besser lernen als traditionell
in der Schule mit einem Lehrer, der an die Tafel
schreibt. Studien zeigen aber, dass Computer
an sich den Lernerfolg nicht steigern und
schon gar nicht die Lehrkraft ersetzen kön-
nen. Ein guter Lehrer wird stets die Methode und das Medi-
um einsetzen, die ihm in einer bestimmten Situation am
geeignetsten erscheinen. Und da kann der PC ebenso gut
sein wie Tafel und Kreide.
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Irrtum
Man kann Kinder gar nicht genug loben
Etliche Pädagogen sind der Ansicht, man könne Kin-
der beim Lernen gar nicht genug loben. Schließlich
stärken positive Rückmeldungen das Selbstbewusst-
sein und spornen zum Weiterlernen an. Allerdings
kann übertriebenes und allzu pauschales Lob auch
kontraproduktiv sein. Dann nämlich, wenn Kinder
keine ehrliche Rückmeldung mehr erhalten. Entwe-
der sie nehmen Lob künftig nicht mehr ernst – denn
sie erkennen ja selbst, ob eine Leistung wirklich gut
war und das Lob überhaupt gerechtfertigt ist. Oder
sie entwickeln ein falsches Selbstbild und überschätzen sich maßlos. Das
kann sogar zu schlechteren Leistungen führen – denn wenn ich vermeint-
lich schon alles kann, brauche ich mich nicht mehr anzustrengen.
Sitzenbleiben ist schlecht
Ein weit verbreiteter Irrtum ist auch, das Wiederholen
einer Klasse sei unnütz oder schade gar den Kindern.
Das Vorrücken in die nächsthöhere Jahrgangsstufe
macht nur Sinn, wenn ein Schüler über die notwendi-
gen fachlichen Grundlagen verfügt. Ist das nicht der Fall, hilft ihm die
Wiederholung einer Jahrgangsstufe
dabei, seine Lücken zu schließen.
Zudem haben sich in einer bundes-
weiten Forsa-Umfrage ganze 85%
der Schüler und Studenten für die
berühmte „Ehrenrunde“ aus-
gesprochen.
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Irrtum
Zum Weiterlesen:
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Fotos: fotolia
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Irrtum
(jl)
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