Schule & Wir 1|2014 - page 10

methodische Vorgehensweise – da hat der Schü-
ler Nachholbedarf!
In Unterrichtsbesuchen stelle ich inzwischen
mit Freude fest, dass ich selbst profitiere und
dazulerne. Es etabliert sich immer mehr die
Chance, Erfahrungen und Unterrichtsmaterialien
auszutauschen, um sich gegenseitig zu entlasten.
Man stelle sich nur mal vor, alle bayerischen
Lehrkräfte arbeiten zusammen an Unterrichts-
materialien. Es kann doch mit den aktuellen
Möglichkeiten nicht mehr sein, dass die meisten
Lehrkräfte das Rad immer wieder neu erfinden!
Ein Netz ist sinnlos, wenn Lehrkräfte weiterhin
für sich alleine arbeiten, wo sie doch alle ver-
gleichbare Aufgaben haben.
Medien
Die MiBs – Beratung zur Medien­
erziehung und –pädagogik für alle
bayerischen Schulen
Der Einsatz von neuen Medien an der Schule
wirft auch Fragen auf: Wie kann Unter-
richt mit digitalen Medien mit Mehrwert
durchgeführt werden? Wie können Schüler
für die Chancen und Gefahren des Internets
sensibilisiert werden? Mit diesen Fragen
können sich Schulen, Lehrkräfte und Eltern
an die Medienpädagogisch-informations-
technischen Beratungslehrkräfte („MiBs“)
wenden. Sie bieten Information, Beratung
und Fortbildung rund um das Thema „Medi-
en an Schulen“. Auch Anfragen zu medien-
rechtlichen Themen (z.B. bei der Gestaltung
von Schulhomepages) werden beantwortet.
Die Angebote erstrecken sich von halb- bis
mehrtägigen regionalen Fortbildungsveran-
staltungen für Schulen über Beratung von
Erziehungsberechtigten bis hin zur Beglei-
tung von Projekten mit medienpädagogi-
schem Schwerpunkt (z. B. Schulradio).
(aw)
machen. Er muss das Gefühl haben, dass er
damit kreativen Unterricht planen und auch tat-
sächlich durchführen kann, und dass die Schüler
dabei etwas lernen.
Das stellte sicherlich Ihren Systembe­
treuer immer wieder vor große Heraus-
forderungen?
Unser Ziel war es, sich als Schule mehr davon
zu lösen, die technische Ausstattung selbst zu
organisieren und zu warten. So weit es geht, muss
dieser Bereich extern und zentral geregelt werden.
Bei uns kümmert sich die Stadt Augsburg in
Form eines Leasing-Vertrages um die Hardware-
Ausstattung. Die Software erhalten wir aus dem
pädagogischen Netz der Stadt München, wo-
durch alle Installationen und Aktualisierungen
automatisiert laufen. Die Schule bekommt davon
nichts mehr mit. Bis zu diesem Zustand war
unser Systembetreuer vor allem mit technischen
Aufgaben beschäftigt. Inzwischen kann er sich
endlich um die medienpädagogische Betreuung
des Kollegiums kümmern.
Wie hat das Kollegium diese
Entwicklungen angenommen?
Wir wollten weg von der Aussage, dass Leh-
rer keine Ahnung von Computern haben. Es
kann auch nicht der Weg sein, dass der Lehrer
den Schüler dafür braucht, einen Computer
hochzufahren und sich das Recherchieren im
Internet zeigen zu lassen. Gemeinsam mit dem
Kollegium die technische Ausstattung und
entsprechende Fortbildungen zu planen und ein
Medienkonzept zu erstellen, war ein wichtiger
Baustein, um neue Medien in der gesamten
Schule zu verankern.
Ebenso wichtig war es, allen Lehrern Un-
terstützung anzubieten, die den Rat suchen-
den Lehrer nicht beschädigt; es musste eine
Atmosphäre erreicht werden, in der die Lehrer
Hemmungen fallen lassen und unkompli-
ziert nach Hilfe fragen können. Erwachsene
erkundigen sich leider nicht so selbstverständ-
lich wie unsere Schüler. Es gibt so vieles, was
wir Erwachsenen den Schülern beibringen
müssen und können; damit meine ich nicht
die Fingerfertigkeit am eigenen Smartphone
– da haben Erwachsene keine Chance – nein,
es geht um Strukturierung, Abläufe und
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