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Liebe Schülervertreterinnen und Schülervertreter,

„Es geht um Deine Sache!“

– Dieser Aufruf, Verant-

wortung zu übernehmen, ist rund 2000 Jahre alt. Bis

heute hat er nichts an Aktualität verloren. Niemand weiß das besser als Ihr: Indem Ihr Eure Mitschüle-

rinnen und Mitschüler vertretet, setzt Ihr Euch ein für Eure Anliegen, für das, was das Leben Eurer

Schulgemeinschaft unmittelbar betrifft – denn es geht um Eure Sache!

Sich einmischen, mitreden, mitgestalten und mitentscheiden: das ist der Kern von Demokratie. Und

deshalb gehört das Mitspracherecht auch an die Schule. Denn Schule ist eben nicht nur zur Vermittlung

von Kenntnissen und Kompetenzen da, die Euch für die Berufsausbildung oder das angestrebte Stu-

dium qualifizieren. Hier werden auch grundlegende Werte vermittelt – Werte, die Orientierung bieten im

Leben. Verantwortung zu übernehmen für sich und andere, ist ein solcher Wert. Er ruft uns zur demo-

kratischen Teilhabe und Partizipation auf – in unserem unmittelbaren Lebensumfeld wie in der Gesell-

schaft als Ganzes. Als Klassensprecher oder Schülersprecher auf Schul-, Bezirks- und Landesebene

bringt Ihr die Interessen und Ansprüche der Schülerinnen und Schüler Eurer Schule in Entscheidungs-

prozesse ein. Ihr vertretet sie in wichtigen Gremien wie dem Schulforum oder in der Landesschüler-

konferenz. Das ist nicht immer leicht. Der Austausch und auch der Widerstreit unterschiedlicher Posi-

tionen ist spannend, aber auch anstrengend. Hinzu kommt: Nicht alle Eure Mitschüler bringen dasselbe

Interesse am Schulleben auf wie Ihr selbst. Manchmal bekommt Ihr vielleicht sogar den Vorwurf zu

hören, dass Ihr nichts oder zu wenig bewegt. All das gehört zur Demokratie. Doch von gelegentlichen

Schwierigkeiten solltet Ihr Euch nicht abbringen lassen. Denn es ist eine hohe Kunst, eigene Vorstellungen

konstruktiv einzubringen und andere immer wieder für ein gemeinsames Ziel zu motivieren – das ist in

der Politik nicht anders als im Schulalltag.

Wir können Euch jedenfalls versichern: Euer Engagement lohnt sich – für Euch selbst, für Eure ganze

Schule und für das Bildungswesen in Bayern. Schließlich hat die Schülermitverantwortung heute eine

Vielzahl an Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung des Schullebens. Und umgekehrt wird eine Schule

erst dadurch lebendig, dass Menschen sich aktiv einsetzen, im fairen Austausch Stellung beziehen und

Entscheidungen treffen, die eine Mehrheit trägt. Trotz teils unterschiedlicher Interessen und Perspektiven

verbindet Schüler, Lehrkräfte und Eltern dabei ein gemeinsames Anliegen: Schule so zu gestalten, dass

alle Kinder und Jugendlichen dort erfolgreich lernen, Anerkennung finden und sich zu verantwortungs-

sowie selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln können. Wir danken Euch sehr herzlich, dass Ihr

durch Euer Engagement zu diesem gemeinsamen Ziel beitragt!

Die vorliegende Handreichung, die gemeinsam von Schülervertretern und Lehrkräften erarbeitet wurde,

möchte Euch bei Eurer verantwortungsvollen Aufgabe unterstützen. Unser Wunsch: Nutzt diese Hand-

reichung intensiv – das ist die größte Belohnung für die Autoren, denen wir an dieser Stelle herzlich für

ihre Beiträge aus der Praxis für die Praxis danken. Für Eure Arbeit wünschen wir Euch Freude, Schwung

und Kreativität – und die nötige Geduld und Hartnäckigkeit!

München, im September 2014

Grußwort

Georg Eisenreich

Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium

für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

Dr. Ludwig Spaenle

Bayerischer Staatsminister für Bildung

und Kultus, Wissenschaft und Kunst