Magazin Einsichten und Perspektiven (Ausgabe 1/14) - page 7

Zur Lage der Ukraine zwischen Ost und West: Strukturen und aktuelle Entwicklungen
Einsichten und Perspektiven 1 | 14
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2 S. die Karte unter:
[Stand: 17. März 2014].
3 Vgl.
[Stand: 17. März
2014].
4 Dies wird sehr deutlich, wenn man die in Anm. 2 genannte Karte mit Karten der Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen von 2004
sowie der Parlamentswahlen von 2007 und 2012 vergleicht, s.
_
2004_2.png;
_
results%29.PNG; Karte in: Ukraineanalyse 109, S. 9,
[Stand: 16. März 2014].
Vertreter eines Kurses Richtung Westen artikulierten häu-
fig eine antirussische Haltung, die von der Bevölkerung
weithin abgelehnt wurde. „Orange“ hatte 2004 gesiegt, weil
die Menschen Reformen im Innern wollten. Die Ukraine
blieb jedoch ein schlecht regiertes Land mit eingeschränk-
ter Rechtsstaatlichkeit, grassierender Korruption und gro-
Unterzeichnung eines russisch-ukrainischen Wirtschaftsabkom-
mens durch den damaligen russischen Ministerpräsidenten Putin
und die ukrainische Ministerpräsidentin Julija Timoschenko in
Moskau, 29. April 2009
Foto: ullstein bild/Nowosti
Grafik 1: Umfrage in der Ukraine, März 2010: „Wer ist heute der engsteVerbündete der Ukraine?“
Quelle: repräsentative Umfrage der Research & Branding Group vom 9. bis 15. März 2010, vgl.
, in: Ukrai-
neanalysen 72, S. 14
Russland
61%
EU
19%
USA
3%
Kein Land
9%
Keine
Antwort
8%
ßen sozialen Ungleichgewichten, sodass bereits bei den
nächsten Wahlen Janukowitsch und seine „Partei der Re-
gionen“ wieder die Macht errangen.
Die Zweiteilung der Ukraine
Die Ukraine ist sprachlich-kulturell zweigeteilt. Im Osten
und Süden überwiegt das Russische, während die Mitte und
der Westen vomUkrainischen dominiert werden.
2
Russisch
ist für etwa die Hälfte der Ukrainer die bevorzugte Um-
gangssprache. Ihre große Bedeutung wird auch an demUm-
stand deutlich, dass 79 Prozent der ukrainischen Internet-
seiten sich des Russischen bedienen.
3
Durch das Land verläuft nicht nur eine sprachlich-
kulturelle, sondern auch eine politische Trennlinie. In den-
jenigen Gebieten, in denen die russische Sprache dominiert,
wurden bei allen vergangenen Wahlen Personen bzw. Par-
teien bevorzugt, die als russlandfreundlich gelten.
4
Die Aussicht auf eine Teilung des Landes bestand
aber zu keiner Zeit, da ethnische Russen nach der Volks-
zählung von 2001 nur 17,1 Prozent der Bevölkerung stellen.
Und auch unter ihnen gab es keine breite Bewegung für ei-
ne Abspaltung. Auf der Krim jedoch plädierten nach einer
Umfrage der „Research & Branding Group“ aus Kiew 2012
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...76
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