Schulversuch Flexible Grundschule - Dokumentation, Ergebnisse, Emfpehlungen für die Praxis - page 6

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Heterogenität als Herausforderung
und Chance
In der bayerischen Bildungspolitik setzen wir auf Flexibilisierung und Individuali-
sierung. Denn wenn heute Kinder in die erste Klasse kommen, gehen sie mit ganz
unterschiedlichen Voraussetzungen an den Start. Das liegt zum einen an den ver-
schiedenen Begabungen, die wir individuell fördern wollen. Zum anderen spiegeln die
jungen Menschen die ganze Vielfalt unserer Gesellschaft wider.
Für die Schulen ist diese Heterogenität Herausforderung und Chance zugleich. Es
ist einerseits anspruchsvoll, allen Schülerinnen und Schülern in ihrer Vielfalt gerecht
zu werden und ihnen einen erfolgreichen Bildungsweg zu ermöglichen. Andererseits
nimmt die Qualität eines Unterrichts, der jedes Kind seinem individuellen Lern- und
Entwicklungsstand entsprechend unterstützen will, deutlich zu.
Die Stiftung Bildungspakt Bayern hat zusammen mit dem Bayerischen Staatsmi-
nisterium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst im Schulversuch Flexible
Grundschule neue Wege erprobt, um die Herausforderungen zu meistern und die
Chancen zu nutzen.
So sind es Abc-Schützen aus den Kindertageseinrichtungen bereits gewohnt, in al-
tersheterogenen Gruppen zu arbeiten. Dieser Ansatz setzt sich in jahrgangsgemisch-
ten Klassen fort. Hier werden soziale Kompetenzen und eigenständige Arbeitstech-
niken geschult, indem man bewusst von- und miteinander lernt, sodass die Vielfalt
der Begabungen die Arbeit im Klassenzimmer bereichert. Jedes Kind wird passgenau
gefördert und erwirbt die grundlegenden Kenntnisse in seiner individuellen Lernge-
schwindigkeit, weil es zwischen einem und drei Jahren in der flexiblen Eingangsstufe
verweilen kann.
Die Flexible Grundschule fand von Beginn an großen Zuspruch bei Lehrkräften,
Kindern und Eltern. Deshalb haben wir den Schulversuch von ursprünglich 20 auf
89 Schulen erweitert. So ist es gelungen, in jedem Schulamtsbezirk Bayerns ein
Kompetenzzentrum Flexible Grundschule zu errichten. Für die großzügige finanzielle
Unterstützung danken wir der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft.
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